Massenheim Dorfplatzfest

Beinahe ein Garant für schönes Wetter – diesmal sollte lt. Wetterbericht das Fest vollkommen im Wasser versinken. Glücklicherweise irrte Offenbach bis 16:oo Uhr und das umfangreiche, grandiose Programm nahm seinen Lauf (was danach kam, kann nur vermutet werden – denn ich bin vor den Wassermassen geflüchtet ;-(

Leider kann ich nur Teile des Programms zeigen: Bäppler-Wolfs Nachwuchs-Gilde, den Auftritt unseres OB mit der Quellenkönigin und die Leidenschaft »Argentinischen Tangos«.

Oase – mittendrin – Bockenheimer Anlage

Mitten im Trubel zwischen Eschenheimer Tor/Bockenheimer Anlage/Hochstraße liegt eine Oase für Ruhe und Entspannung – die Bockenheimer Anlage. Mächtige Bäume spenden Schatten und schirmen vor dem Lärm der umliegenden Straßen ab. In der Anlage liegt ein Juwel mit vielen Facetten: das Nebbiensche Gartenhaus (1810). Dahinter verbirgt sich der Frankfurter Künstlerclub der dort regelmäßig Werke Frankfurter Künstler zeigt. Das dichte Programm wird auf der Website angekündigt.

Und gleich daneben die Terrasse des Hilton – immer gut für  Kaffee und Kuchen und abends für ein Sunset-Bier oder einen leckeren Cocktail.

Oppenheim – gut essen und trinken

… aber auch Geschichte, Stadt unter der Stadt, Stadtbild, Gastronomie, …

Herausragend natürlich die »Stadt unter der Stadt«, die Katharinenkirche und die Ruine Landskron.

Wir haben zwei Restaurants in der Region getestet: Völker – Restaurant in Oppenheim – und Jordan’s in Köngernheim. In beiden Lokalen stimmen Angebot/Preis/Service.

Völker: während Ute Völker in der Küche für kulinarische Überraschungen sorgt, kümmert sich Josef Völker um die Gäste in den gemütlichen, stilvoll gestalteten Gasträumen. Beide entwickeln Ideen, bei denen sie die vielfältigen Möglichkeiten des Hauses kreativ nutzen: Führungen und »Dinner for one« in den mittelalterlichen Kellergewölben, Schmausen im Sommergarten.

Jordan’s: einige Kilometer außerhalb Oppenheims liegt die ehemalige Mühle (eine Herausforderung für jedes Navi!). Man sieht sie – jedoch hat man Schwierigkeiten, legal dort hinzukommen. Aber am Ziel findet man nur noch Gaumenfreuden in liebevoll gestalteten rustikalen Räumen. Gute Qualität zu fairen Preisen. Für mich bemerkenswert ist die Führungskultur. Die Mitarbeiter werden als Mitunternehmer gesehen und auch so behandelt. Das Ergebnis: alle wollen, dass sich die Gäste wohl fühlen.

Osthafen – off limits

Eigentlich ist ja das Gebiet des Osthafens für Normalos gesperrt. Aber das gilt ja nur eigentlich ;-). Bei der Nacht der Industrie (das ist bereits einige Tage her) schon gar nicht. Wir sind herzlich willkommen und ich darf sogar fotografieren – leider mit nicht besonders gutem Licht!

Unter fachkundiger Führung von PR-Chefin Sylvia Appenroth und Hafenmeister Bernd Fünkner erfahren wir spannendes über den Hafen und seiner wirtschaftlichen Bedeutung. Obwohl die HFM nur ca. 100 Mitarbeiter hat, arbeiten im Hafen fast 10.000 Menschen bei über 100 Arbeitgebern. Die Hafenbahn kann auf 56 km Gleis fahren. Der Hafen verbindet Wasserstraße mit Bahn und LKW.

Mitten in dieser ökonomisch geprägten Umgebung finden sich aber doch einige verschwiegene Highlights: Schwedler See, Honsellbrücke, Architekturbunker, »Die Insel«, Frankfurter Fischer- und Schifferzunft, … (siehe Bilder unten – auf Vorschaubild klicken – Klick auf Vollbild = nächstes Bild)

Cigarren-Kultstätte in Bad Vilbel

Das Wichtigste zuerst: Cigarren raucht man nicht einfach so – sondern als Höhepunkt eines herausragenden Ereignisses (Essen, Gespräch, Geschäftsabschluss, …). Das Ritual sollte man mit Schokolade beginnen, danach einen guten Espresso nehmen, nun ein Glas Rum. Jetzt sind die Geschmacksnerven vorbereitet auf den ultimativen Hochgenuss. Diese Regeln habe ich (Nichtraucher) von Klaus Riegelhuth – international in der Branche bekannt als Ricci [Ritschi].

Sein Kiosk am Biwer-Kreisel in Bad Vilbel ist weltweit bekannt. Nur die nichtrauchenden Bad Vilbeler haben ihn kaum wahrgenommen, obwohl er einige optische Besonderheiten zu bieten hat (siehe Bilder). 1935 übernahm sein Großvater diesen Kiosk mit dem üblichen Sortiment. Im Laufe der Zeit kamen selbst gemachtes Eis und später die Stadtschänke dazu. Nachdem 1997 sein Vater gestorben war, führte Ricci den Kiosk gemeinsam mit seiner Mutter weiter und kultivierte leidenschaftlich das Cigarrenangebot auf hohem Niveau. Sein Motto (übernommen von Theodor Mommsen) »Ohne Leidenschaft keine Genialität«.

Im Laufe der Zeit bekam er Zugang zu vielen Tabakbauern und Herstellern. Er kreierte seine Hausmarke »Ricci« und gemeinsam mit Pit Brockhausen von Charles Fairmorn die Marke »Liga Centro Americana – LCA« – eine Mischung bester Tabake Mittelamerikas. Sein Anliegen ist es, hochwertigen Genuss zu einem vernünftigen Preis zu liefern – nicht nur Ware gegen Geld, sondern auch das dazu gehörende Lebensgefühl – also Genuss pur!

Am 9.7.2011 endet diese Ära – sein Geburtshaus mit Kiosk ist inzwischen verkauft. Dort wird ein Restaurant entstehen. Der Kiosk wird von Herrn Budda ab 18.7. weitergeführt. Ricci – Klaus Riegelhuth wird der Branche als visionärer Ideengeber erhalten bleiben.

HfG Rundgang 2011

Jährlich zeigen die Studenten der Hochschule für Gestaltung (HfG) in Offenbach ihre Arbeiten aus den Bereichen Kunst, Kommunikationsdesign, Medien, Bühnen- und Kostümbild,  Visuelle Kommunikation und Produktgestaltung. Die Ausstellung sprengt seit Jahren die räumlichen Möglichkeiten der Hochschule und wird deshalb an vielen Standorten in Offenbach gezeigt. Natürlich haben wir auch in diesem Jahr nicht alles gesehen. Unser Schwerpunkt: Produktgestaltung.

Willy Praml ist Theater (für jedermann?)

… zumindest für alle, die offen für unkonventionelle Inszenierungen sind. Wer bei Willy Praml klassische Stücke in klassischer Form erwartet, wird sicher enttäuscht sein. Aber diese Zuschauer sind auch nicht seine Zielgruppe. Er macht Theater ohne großen Aufwand: irgendein Raum (wenn er nicht geheitzt ist, gibt es eben Decken für die Zuschauer), minimalistisches Bühnenbild, kaum Technik. Die wenigen Requisiten werden multifunktional eingesetzt. So muss z. B. ein Einkaufswagen in »Reineke Fuchs« als Bärenfalle, Sitzgelegenheit, … herhalten. Finanziell immer am Anschlag, da freie Theater überwiegend von Eintrittsgeldern und Spenden leben und kaum mit Steuergeldern rechnen können, besteht der Zwang, mit geringstmöglichem Aufwand zu arbeiten – und reich wird man dabei sicher auch nicht. Dies schafft nur ein »Verrückter«, der von innerem Feuer angetrieben wird. Die Binding Kulturstiftung hat Willy Praml für sein bisheriges Lebenswerk mit dem Binding Kulturpreis 2011 ausgezeichnet. Die Feier wurde musikalisch untermalt von der Gruppe Mi Loco Tango mit Stücken von Astor Piazzolla (mit Sohn Gregor am Kontrabass). In seiner Laudatio hat Prof. Dr. phil. Wolfgang Schneider (Uni Hildesheim) auch sehr private Seiten von Willy Praml angesprochen.

Kunst im Kuhtelier

Wer Karben hört, denkt nicht sofort an Kunst. Tatsächlich gibt es dort einige spannende Aktivitäten – z.B. im Karbener Schloss, dem Stammsitz der Familie von Leonhardi. Der 41-jährige Philipp von Leonhardi ist seit ca. 10 Jahren Chef des Guts. Zunächst studierte er Jura und Kunstgeschichte, um sich anschließend der familiären „Pflicht“ zu beugen. Er ist nun der Leiter eines großen landwirtschaftlichen Betriebs und Hüter des Familienerbes u. a. in Form des Schlosses. Seine Leidenschaft für Kunst war für ihn Motivation, Leonhardi Kulturprojekte zu gründen, die sich in den letzten Jahren einen sehr guten Namen für außergewöhnliche Kunstprojekte mit überregionaler Bedeutung gemacht haben.

Da viele Wirtschaftsgebäude nicht mehr für die Landwirtschaft gebraucht werden, konnte Peter Mayer den alten Kuhstall übernehmen. Er hat ihn liebevoll und gekonnt ausgebaut. Der ehemalige Versicherungsmanager hat seine neue Berufung gefunden. Er verbindet Bildhauerei mit Coaching und sieht den Raum auch als Treffpunkt für neue Ideen und Netzwerke.

Michael Luy ist leidenschaftlicher Händler spanischer Weine und ebenso leidenschaftlicher Kunstfreund. Mit seiner Initiative Kunst für Genießer versucht er, weniger bekannten Künstlern eine Plattform zu geben.

Die aktuelle Ausstellung Farbkontraste zeigt Arbeiten von Susanne Weber und Eva-Maria Wirth. Sie pflegen unterschiedliche Stile und Techniken. Während Susanne Weber vor allem Menschen und Gefühle mit starken Farben herausarbeitet, „zeichnet“ die Architektin Eva-Maria Wirth Landschaften und Häuser. Sie nutzt dabei u. a. einfach den Filzstift aber auch die Technik der Radierung.

Eine besondere Überraschung war der Besuch von Juanita Lascarro, die seit 9 Jahren an der Frankfurter Oper als Sopranistin tätig ist. Gesungen hat sie an diesem Abend nicht, denn für den musikalischen Teil war Gottfried Lehr zuständig, der mit „Unterstützung“ seiner Tochter und der Gitarre Lieder auf hessisch vorgetragen hat.

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Die Wirtschaftsgebäude am Schloss sind heute nur noch gering genutzt und werden deshalb vermietet. Peter Mayer hat den Kuhstall übernommen und ihn liebevoll und mit großem Aufwand umgebaut. Seit Anfang 2011 steht er für die künstlerischen Aktivitäten zur Verfügung. Der ehemalige Versicherungs-Manager Peter Mayer ist nun Bildhauer und Coach. Er sieht den Raum als Angebot für neue Ideen und Netzwerke. Neben Kunstausstellungen lädt er jeden 2. Mittwoch im Monat ab 20:00 Uhr zum Debatierclub Horsch & Babbel ein.

Die aktuelle Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit Michael Luy entstanden. Er ist leidenschaftlicher Händler von spanischen Weinen und genauso leidenschaftlich engagiert für Kunst. Er hat das Künstlernetzwerk Kunst für Genießer gegründet, das weniger bekannten Künstlern Öffentlichkeit verschaffen will.