Archiv der Kategorie: 63065 Offenbach

OF-Bieber – mehr als Fußball

Bieber, früher landwirtschaftlich, später vom inzwischen stark reduzierten Lederhandwerk geprägt, ist seit 1938 ein Stadtteil von Offenbach. Die Einwohner verstehen sich bis heute vor allem als »Bieberer«.

Die Offenbacher Kickers (OFC) dürften wohl das Bekannteste von Bieber sein. Daneben gibt es aber etliche interessante »Schönheiten«.
Gleich hinter dem Stadion [11] am »Bieberer Berg« steht der über 100 Jahre alte Aussichtsturm [12]. Die beiden Bieberer Kirchen mit ihrem eher einfachen Äußeren überraschen mit ihren inneren Attraktionen. Die Altstadt zeigt dörfliches Ambiente mit Häusern bis zurück ins 18. Jahrhundert. Die Bieber mit Obermühle und reichlich Landschaft animiert zum Spaziergang. Nette, überwiegend inhabergeführte Läden in der Seligenstädter Straße sind einen Besuch wert. Viele gastronomische Betriebe bieten neben regionalen und internationalen Speisen und Getränken Plätze im Freien an. Manche haben daneben Kultur im Angebot. Hoffentlich werden sie nach Corona weiter bestehen.

Doppelklick zur Orientierung in Bieber:

Stadion und Aussichtsturm

Der 1901 gegründete OFC und seine Fans durchlebten in den letzten Jahren dramatische Berg- und Talfahrten, teilweise durch sportliche Leistungen, aber auch finanzielle Probleme. Ein Höhepunkt war 1970 der Gewinn des DFB-Pokals und 1974 ein 6:0-Sieg gegen FC Bayern München. Das neue Stadion [11] wurde in der Hoffnung auf einen Aufstieg in die 2. Bundesliga 2012 fertiggestellt. Aktuell spielt die Mannschaft in der Regionalliga (4. Liga). In Wikipedia gibt es eine interessante Grafik zur Geschichte des Vereins.

Der einige hundert Meter hinter dem Stadion stehende 1882 erbaute Aussichtsturm [12] ist 27 m hoch, die über 108 Stufen überwunden werden können. Bei klarem Wetter reicht der Blick bis zu 200 km weit in die Landschaft. Wegen des etwas diesigen Wetters konnte ich sie leider nicht auskosten.
Aktuell ist er wegen Corona geschlossen, sonst wird er an den Wochenenden geöffnet. Details werden auf der Website des »Musikvereins Eintracht« genannt.

Eines der ältesten Zeugnisse menschlicher Kultur in Bieber ist das etwa 3000 Jahre alte  Bieberer Amulett [13].

Kirchen

St. Nikolaus [22]:
Vorgängerbauten ab 15. Jahrhundert
erbaut 1936 | 1990 letzte Renovierung.
Künstler D. Wurmdobler: In Rottönen gemalte Kassettendecke. Farbton: caput mortuum.
Jesus wird mit hellem Blattgold überzogen, die Apsis mit konzentrischen Kreisen farbiger Wellenbewegungen als Symbol der Erlösung der Menschheit angelegt.

Lutherkirche [21]:
1852 lebten in Bieber 1200 Einwohner, davon 43 evangelisch.
Die Kirche wurde 1935 erbaut | monumentale Wachs-Malerei von Hans Kohl. Diese Maltechnik gab es bereits in Altägypten (3000 v. Chr.) »Es ist eines der letzten hessischen Dokumente aus der nationalsozialistischen Zeit, das von einem einheimischen Künstler gemalt wurde« (Kurt Gallwitz, Städel-Dir.)

 

Der alte Stadtkern [31 – 33]
ist gut auf Stadtplänen zu erkennen. Er wird etwa markiert von Alt Bieber, Rathausgasse und der derzeit verrohrten Bieber. Eine erste Mühle gab es vermutlich am Rand dieses Kerns. Daran erinnert nur noch der Straßenname »Am Mühlenwehr«.
Die liebevoll restaurierte Bebauung reicht bis ins 18 Jh. zurück.

Die Bieber | Seligenstädter Str.

Die Bieber [41 – 42] – oder auch »Die Bach« – kommt von Heusenstamm und fließt weiter nach Nordosten in die Rodau, die schließlich nördlich von Mühlheim im Main mündet. Die Bieber wurde 1960 über ca. 400 m verrohrt, um Hochwasser zu vermeiden – mit mäßigem Erfolg. Es gibt zwar die Idee, sie wieder ans Tageslicht zu bringen, aber die Zahl der Mitstreiter ist eher überschaubar.

Der Charme der Seligenstädter Str. [45] liegt in ihren vielen, überwiegend inhabergeführten Läden – von Mode bis Wein.

HfG Rundgang 2019

Die Hochschule für Gestaltung (HfG) ist ein Offenbacher Highlight mit internationaler Ausstrahlung. 1832 gegründet als Handwerkerschule, seit 1913 auf dem Gelände am Isenburger Schloss und seit 1970 eine Kunsthochschule des Landes Hessen, 2019 mit mehr als 700 Studierenden. Der lange geplante Neubau kommt nun voran: 2019 Kauf des Grundstücks im alten Offenbacher Hafen, bis Jahresende Architekturwettbewerb. Voraussichtlich kann 2024 umgezogen werden.

Beim jährlichen Rundgang zeigen die Studierenden aller Semester ihre Leistungen aus den Bereichen Kunst, Kommunikationsdesign, Medien, Bühnenbild und Produktgestaltung. Die folgenden Bilder zeigen einen kleinen zufälligen Ausschnitt der Arbeiten.

Irgendwann im Juli 2020 gibt es die nächste Chance, neue Werke kennenzulernen.

Erblüht aus Trümmern – Rumpenheimer Schloss mit Park

Offenbach hat etliche wenig bekannte Schönheiten. Eine davon ist im Osten Offenbachs direkt am Main bei der Fähre nach Bischofsheim gelegen: Schloss Rumpenheim.
Im 2. Weltkrieg stark zerstört, wurde der geplante Abriss 1973 durch eine Bürgerinitiative verhindert.  Nach wechselvo01 Rumpenheimerschloss Mainseitellen Aktivitäten wurde das Schloss 2002 äußerlich nach historischem Vorbild aber mit zeitgemäßer Innengestaltung wieder aufgebaut und scheibchenweise als Eigentumswohnungen verkauft, d. h. Besucher sehen in der Regel nur die wunderbar anmutende Hülle. Während der Rumpenheimer Kunsttage jedoch wird in einigen Räumen öffentlich Kunst gezeigt.

Der Schlosspark ist als Stadtpark zugänglich. Sein Zustand war ebenfalls erbärmlich. Die Wildnis wurde im Rahmen eines Parkpflegewerks und dank einige Sponsoren zum großen Teil beseitigt und Teile des Parks rekonstruiert. Natürlich stockt in Zeiten leerer Kassen die Pflege. Aber ich will nicht meckern. Der aktuelle Zustand ist bereits sehenswert und lohnt einen Besuch.

Kurz zur Geschichte (mehr unter den Links):
1788 von Friedrich von Hessen-Kassel als 3-flügelige Anlage mit Englischem Landschaftspark erbaut. Bedeutende Gäste waren u. a. Franz-Joseph, Zar Alexander II, der dänische König
Christian IX, Friedrich VII.
Prinz Wilhelm von Schleswig-Holstein nahm hier 1863 die griechische Königskrone an.

weitere Infos bei Wikipedia, Stadt Offenbach

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Rundgang der 16. – Studenten der HfG zeigen ihr Können

Wieder viel zu umfangreich, um die Werke angemessen zu würdigen. Hier ein kleiner Ausschnitt. Ich habe versucht, die Schöpfer der Werke zu nennen. Bei einigen Stücken hat mich mein Gedächtnis verlassen. Wenn ich die Namen erfahre, trage ich sie gerne nach.

000 Eingang - Kunst oder was

Kunst oder was?

000 Fondue- chinesische Art

Fondue – chinesische Art

001_Bühnenbild Faust

Bühnenbild Faust von ?

002 Bühnenbild Faust IMG_5456

Bühnenbild Faust von Julia Mack

003 Julia Mack IMG_5460k

Julia Mack

200 Friedrich Söllner - Patcha

Friedrich Söllner – Patcha

210 Birthe Sülwald

Birthe Sülwald

211 Birthe Sülwald - 90 Prozent 180 Grad

Birthe Sülwald – 90 Prozent 180 Grad

220 Teresa Mendler

Teresa Mendler

221 Teresa Mendler - Kyle Fahrradtasche

Teresa Mendler – Kyle Fahrradtasche

300 Kabelclips

Kabelclips

301 Nadien Auth - Kabelclips

Nadien Auth – Kabelclips

310 Helena Reinsch - Dynamoklicker

Helena Reinsch – Dynamoklicker

320 Claire Wildenhues - Spätzle Schabbrett

Claire Wildenhues – Spätzle Schabbrett

320 Nudeldesign

Nudeldesign

321 Nudeldesign

Nudeldesign

322 Ines Schramm - Nudelspitzer

Ines Schramm – Nudelspitzer

Offenbach – Zufallstour

Eigentlich wollte ich zum jährlichen Rundgang der Hochschule für Gestaltung (Tag der offenen Tür) – allerdings habe ich den Tagesrhythmus der Studenten und des Lehrpersonals falsch eingeschätzt. Ich stand bereits um 10:00 Uhr im Hof der HfG und wunderte mich über die Leere. Die Lösung: es begann erst um 14:00 Uhr. Was tun?  Natürlich Offenbach erkunden – die Stadt mit meinen größten weißen Flecken. Für viele Frankfurter ist Offenbach so etwas wie eine »No-Go-Area«, steckt aber voll toller Überraschungen.

Gleich zu Beginn stolperte ich über die E-Bike-Station der Stadt Offenbach – für mich zunächst ein ansprechendes Fotomotiv. Spontan wurde ich Kunde und konnte nach schneller Registrierung erstmals mit einem E-Bike loslegen. Dabei folgte ich eher meinem Gefühl als dem Stadtplan. Ich hatte ohnehin keine Vorstellung, wohin ich fahren sollte. Die folgende Tourbeschreibung zeigt einfach Motive, die mich zu einem Foto angeregt haben. Nach zwei Stunden habe ich das Fahrrad wieder in seiner Box geparkt und Wochen später eine Rechnung über drei Euro erhalten. Meine E-Bike-Erfahrungen: einfach, sofort zu verstehen, immer mit deutlichem Rückenwind, nur bei Stufen wird es mühsamer: das Ding ist doch recht schwer.

grenzenlose Ideen – Hochschule für Gestaltung

Wie jedes Jahr hat der »Rundgang« wieder tolle Ideen der Studenten gezeigt. Es kann hier nur ein kleiner Teil gezeigt werden. Für alles hat die Zeit einfach nicht gereicht. Aus meiner Sicht ist diese Veranstaltung ein wichtiges Highlight in der Region.

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HfG Rundgang 2011

Jährlich zeigen die Studenten der Hochschule für Gestaltung (HfG) in Offenbach ihre Arbeiten aus den Bereichen Kunst, Kommunikationsdesign, Medien, Bühnen- und Kostümbild,  Visuelle Kommunikation und Produktgestaltung. Die Ausstellung sprengt seit Jahren die räumlichen Möglichkeiten der Hochschule und wird deshalb an vielen Standorten in Offenbach gezeigt. Natürlich haben wir auch in diesem Jahr nicht alles gesehen. Unser Schwerpunkt: Produktgestaltung.