Archiv der Kategorie: 100 Frankfurt am Main allg.

Rembrandts Amsterdam | nicht nur Gold

Die aktuelle Städel-Ausstellung zeigt nicht nur Bilder des goldenen Zeitalters. Der stark wachsende Fernhandel inklusive intensivem Sklavenhandel führte bis Mitte des 17. Jahrhunderts zu enormem Reichtum der regierenden Patrizier der Stadt. Dadurch wurden auch Kunst und Wissenschaft stark gefördert. Vom Höhepunkt der niederländischen Malerei profitierten Künstler wie Rembrandt und viele andere bei uns weniger bekannte Meister.

Die Ausstellung wurde neben Werken aus der Städel-Sammlung vor allem mit Exponaten des Amsterdam Museums bestückt, die kaum außerhalb des Museums gezeigt werden.

Schwerpunkte sind großformatige Gruppenbildnisse von Schützengilden, ehrenamtliche Regenten von städtischen Einrichtungen wie Armen-, Waisen-, Kranken-, Zuchthäusern und Altersheimen, Gilden u. a. der Chirurgen, Gerber, Küfer, Torfträger, Weinhändler, Gold- und Silberschmiede.

Auftraggeber waren Bürger der Stadt, die ihren Reichtum, ihre Bedeutung in der Stadt und ihre Großherzigkeit bei der Unterstützung Bedürftiger zeigen wollten. Diese Werke waren bestimmt, um in den Räumen der jeweiligen Institutionen wandfüllend gezeigt zu werden.

Bürger am Rande der Gesellschaft und bedürftige Fremde kommen in einzelnen Kunstwerken nur als Staffage oder in Skizzen vor.

Zur Vorbereitung auf diese sehenswerte, von Jochen Sander (Städel), Norbert Middelkoop und Tom van der Molen (Amsterdam Museum) kuratierte Ausstellung empfehlen sich Audioguide und Digitorial (siehe Website).

Die folgenden Bilder zeigen eine kleine Auswahl der ca.100 Exponate, überwiegend Leihgaben. Rechtsklick auf Vorschaubild zeigt größere Ansicht.

Gallus-Theater | Coppélia – akrobatischer Tanz

Tänzer und eine Tänzerin der Turiner Companie blucinQue erzählen die Geschichte der »lebendigen« Puppe Coppélia mit ihren Verwicklungen in Liebe und Eifersucht in einer atemberaubenden Schau mit Leidenschaft und hohem akrobatischen Können.

Diese Gruppe wird von der künstlerischen Leiterin Caterina Mochi Sismondi betreut und ist im Theater Café Müller in Turin beheimatet.

Dieses Stück ist ein gutes Beispiel für das außergewöhnliche internationale Programm des familiären Gallustheaters, in dem man vom Chef persönlich begrüßt wird.

Hobby Horsing | Spaß und Konzentration

Hobby Horsing ist eine recht junge Sportart, bei der Reiter gleichzeitig Pferd sind | oben Reiter, unten Pferd.

Entstanden ist die Idee von Kindern und Jugendlichen in Finnland, die begannen, Steckenpferde zu basteln, mit denen sie dann auch »reiten« wollten. Erste Wettbewerbe entstanden – die Idee verbreitete sich ab ca. 2008 weltweit schnell über Social-Media.

Die Wettbewerbe orientieren sich am herkömmlichen Reitsport, dessen Disziplinen imitiert werden: Dressur, Parcours (Springen über Hindernisse unterschiedlicher Höhen – Zeit bzw. Stil), Galopprennen, Hochsprung und vermutlich noch mehr. Das Pferd muss mit einer Hand gehalten werden, während die zweite Hand die Zügel führt. Dabei muss der Stab immer den Oberschenkel berühren.

Hobby Horsing klingt für Außenstehende zunächst recht spaßig und wird schnell unterschätzt. Dabei steckt dahinter eine anspruchsvolle Sportart mit intensivem Training, bei dem Disziplin, Ausdauer, Koordiantion, Motorik, Kondition und Körpergefühl gefordert werden.

Auch in Deutschland wollten Kinder diesen Sport ausüben. Eltern halfen bei der Umsetzung, erste Vereine entstanden, kleinere Turniere wurden organisiert. Vor einem Jahr wurde der DtHHV (Deutscher Hobby Horsing Verband) gegründet, der nun in der Sporthalle in Ffm-Kalbach die 1. Deutsche Meisterschaft ausrichtete – mit annähernd 300 Teilnehmern (davon 10 männlichen) und über 2000 Besuchern.

Die Wettbewerbe werden in den Altersklassen U9 bis U31 gewertet. Ältere Teilnehmer werden in der noch schwachen Gruppe U99 berücksichtigt.

Die letzte Weltmeisterschaft fand im Juni 2024 in Finnland statt. Aus Deutschland kamen nach Finnland die meisten Teilnehmer. Die WM 2025 wird im August in der Schweiz stattfinden.

Schirn | Casablanca – Art School

Die Schirn Kunsthalle zeigt in dieser Ausstellung die Aktivitäten der Casablanca – Art School von 1962 bis 1987. Nach der Unabhängigkeit Marokkos (1956) entwickelte sie sich zu einem Brennpunkt der Moderne, mit Einflüssen traditioneller und internatioanler Kunst,  Über die Schule hinaus entwickelte sich ein Netzwerk einflussreicher Künstler. Die Ausstellung ist bis 13.10.2024 zu sehen.

Hier ein kleiner Ausschnitt aus den ca. 100 Kunstwerken.


Blick in die Ausstellung | vorne links: traditionell inspirierte Werke von Abderrahman Rahoule (1970er)

von Houssein Miloudi (1967)

»Abreise« von Mohamed Melehi (1964), Mitgründer der Schule
mit Leihgeberin Mujan Maraini-Melehi (Tochter von Mohamed Melehi und der Schriftstellerin Toni Maraini). Sie wohnt in Rom. Von ihr stammt u. a. der 2022 preisgekrönte Film »Haiku on a plum tree«

 

 

 

Kunststiftung DZ-Bank | Fotografische Techniken in der Kunst

In der Ausstellung »Von hier aus. Eine Bestandsaufnahme« sind in der Kunststiftung DZ-Bank Kunstwerke mit einem Bezug zur Fotografie noch bis 15.06.2024 zu sehen.

Die Exponate zeigen eine breite Einsatzpalette der Fotografie. Dabei stellt sich die Frage: Was ist Fotografie? Vielleicht Malen mit Licht? Von der Camera obscura über die dauerhafte Fixierung auf einem Bildträger (beschichtete Glasplatte, Film), von Analogtechniken zur Digitalisierung und flüchtiger Wiedergabe auf Bildschirmen. Das fotografische Bild spielt bei den Künstlern/innen keine zentrale Rolle. Vielmehr setzen sie u. a. fotografische Techniken zur Gestaltung ihrer Werke ein.

Die folgenden Bilder zeigen nur einen Ausschnitt der Ausstellung und können die Komplexität der Kunstwerke nur andeuten. Ein Besuch ist möglich dienstags bis samstags von 11 bis 19 Uhr. Es empfiehlt sich allerdings eine (kostenlose) Führung (siehe Website).

Ausblick:
> Sommermonate nächste Ausstellung: »Der Sammlung zugeneigt | Konstellation 2«
mit Werken des Fotomuseums Winterthur
> Werke der Förder-Stipendiaten Marya Jafri und Ian Waelder
weitere Fotografen/innen: Heba Y. Amin, Adam Harrison, Barbara Proschak

 

Frankfurter Weihnachtsmarkt | 100 Jahre Künstlermarkt

In den Tagen vor Weihnachten zieht es viele Frankfurter und andere Menschen zum Römerberg mit einem der schönsten Märkte in der Region. Wer nicht nur leiblichen Konsum erleben will, kann wunderbare Kunstwerke auf dem traditionellen Kunstmarkt des BBK Frankfurt e.V. genießen. Bei Gefallen kann man sie auch kaufen. Die Künstler freuen sich!

Die Stadt Frankfurt hat sich etwas Besonderes ausgedacht: da Suchspiele aktuell sehr beliebt sind (z.B. Escape-Rooms) soll der Besucher auch den Künstlermarkt nicht sofort finden. Es ist aber nicht sehr schwer.

Die folgenden Bilder zeigen eine kleine, sehr subjektive Auswahl aus den Werken von über 100 Künstlern.

Schönheit im Untergrund | Frankfurts U-Bahnstationen

Für Viele unbekannt, liegen sehenswerte architektonische Leckerbissen im Untergrund Frankfurts. Selbst U-Bahnnutzer kennen in der Regel nur »ihre« Stationen. Mit diesem Beitrag möchten wir einladen, auf Entdeckungsreise zu gehen. Ideal bei schlechtem Wetter und zu unschlagbar günstigen Preisen. Ein Tagesticket des RMV bietet größtmögliche Mobilität und ist billiger als die meisten Eintrittskarten der Museen.

Dieser U-Bahn-Tripp gibt außerdem die Gelegenheit, auch bisher kaum besuchte Quartiere im Umfeld der jeweiligen Stationen zu entdecken.

Die folgende Auswahl zeigt nur einen kleinen Teil der Unterwelt aus Sicht verschiedener Fotografen der »Fotofreunde Bad Vilbel«. Noch ein Tipp: oberhalb der Bahnsteige bietet auch die B-Ebene lohnenswerte Ansichten. Bei einigen Stationen liegen die  Bahnsteige auf unterschiedlich gestalteten Ebenen.

Während die ersten Stationen (Betrieb ab 1968) funktional gestaltet wurden, hat man später zunehmend Wert auf anspruchsvollere Architektur gelegt.

Weitere Infos gibt es auf der Website der VGF (Verkehrsgesellschaft Frankfurt) und bei Wikipedia.

Festhalle / Messe (Betrieb seit 2001)

Dom / Römer (Betrieb seit 1974 | Umbauten 1988)
Sie ist die tiefste Station Frankfurts.

Ostbahnhof (Betrieb seit 1999, verlängert 2007)

Alte Oper (Betrieb seit 1986)

Westend / Palmengarten (Betrieb seit 1986)

Bockenheimer Warte (Betrieb seit 1986)

RAY 2021 | IDEOLOGIEN – Lichtstrahl in Rhein-Main

Alle drei Jahre wird das außergewöhnliche RAY-Fotofestival von der Foto-Szene des Rhein-Main-Gebiets organisiert und kuratiert. Die herausfordernden Titel versprechen besondere, zum Nachdenken anregende Foto-Kunst (2012: Making History, 2015: Imagine Reality, 2018: Extreme).

Und nun Ideologien? Lt. Bundeszentrale für politische Bildung: Sogenannte Weltanschauungen, die vorgeben, für alle gesellschaftlichen Probleme die richtige Lösung zu haben; häufig von totalitären Staaten genutzt, um abweichende Meinungen zu unterdrücken.
Wir lehnen Ideologien in der Regel ab, ohne zu merken, dass unser Denken auch oft von ihnen beeinflusst ist. Die Kunstwerke versuchen unseren Blick zu öffnen.

Orte:
Deutsche Börse
Fotografie Forum Frankfurt
Kunststiftung DZ-Bank
Museum Angewandte Kunst
Museum MMK für Moderne Kunst

… weitere Orte im Rhein-Main-Gebiet (siehe RAY Website)

Deutsche Börse Photography Foundation | Us and Them – Prinzipien der Ab- und Ausgrenzung

Besuch nur im Rahmen von Führungen möglich (siehe Website) oder am »Open Saturday« am 19.6.2021 von 11:00 – 16:00 Uhr.
Adresse: The Cube, Mergenthalerallee 61, Eschborn
Anfahrt: S3 / S4 bis Eschborn-Süd

Künstler:

Máté Bartha: Militärische Ausbildung von Kindern und Jugendlichen in Ungarn
Eddo Hartmann: Nordkorea 2014 – 2017
Paula Markert: Deutschland und die Mordserie des NSU
Salvatore Vitale: militärische Sicherung der Schweiz

 

Fotografie Forum Frankfurt (Website)

Besuch: Dienstag – Sonntag: 11 – 18 Uhr
Adresse: Braubachstraße 30–32, 1. und 2. OG, Frankfurt

Künstler

Akinbode Akinbiyi: Verändertes Leben in Afrika und Berlin
Johanna Diehl: Einfluss von Idealogien auf Design, Musik, …
Qiana Mestrich: … institutioneller Rassismus und Ideologien in der Schönheit

© Akinbode Akinbiyi

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© Johanna Diehl                                                                     © Qiana Mestrich                                                               

Kunststiftung DZ-Bank

Besuch: Dienstag – Samstag 11 – 19 Uhr
Eingang: Cityhaus I, Friedrich-Ebert-Anlage, Frankfurt

Adrian Sauer: Fotografieren ist sozial, interaktiv, asozial, passiv, …
Er bricht mit gängigen Vorstellungen, die dem fotografischen Bild feste Grenzen aufzeigen. Betrachter sollen ihre Wahrnehmung kritisch hinterfragen.


Dark Star, Dark Shadow, … © Adrian Sauer          Block © Adrian Sauer

Museum Angewandte Kunst

Adresse. Schaumainkai 17, Frankfurt
Besuch: Di. 12 – 18 Uhr, Mi. 12 – 20 Uhr, Do. – So. 10 – 18 Uhr

Yagazie Emezi: The Beauties of the Westpoint | Consumption of the Black Model
Mohau Modisakeng: Rassismus in Südafrika
Yves Sambu: kongolesiche »Sapeurs« im Gegensatz zur realen Umwelt

 

MMK Museum für Moderne Kunst (Website)

Adresse: MMK Zollamt: Domstraße 3, Frankfurt
Besuch: Di. 10 – 18 Uhr, Mi. 10 – 20 Uhr, Do. – So. 10 – 18 Uhr

Ja’Tovia Gary: The Giverny Suite

© Ja’Tovia Gary

Luminale 2020 Frankfurt – eine der größten Lightshows weltweit

Letzte Nachricht: Luminale ist abgesagt.

Am 12. März 2020 startet die Luminale für vier Tage bzw. Abende. Während am Tag Themen wie »Hochhausstadt Frankfurt«, »Digital – Romantic« und »Stadt(Natur)« auf dem Programm stehen,  warten in Frankfurt und Offenbach 111 spannende Lichtkunstwerke auf Entdeckung. Programm und Plan gibt u.a. im Internet unter diesem Link.

Vietnamesisches Neujahrsfest

Die Vietnamesische Community begrüßt mit einem traditionelle Fest das neue »Jahr der Maus« . Federführend ist der »Verein der Vietnamesischen Flüchtlinge in Frankfurt und Umgebung«. Gemeinsam bitten sie um ein gutes neues Jahr, gedenken ihrer Herkunft, den in ihrer Heimat in Unfreiheit lebenden Landsleuten und ihrer vielfältigen Kultur.

Wir hatten wunderbare Begegnungen mit vielen freundlichen Menschen. Neben den mit Leidenschaft vorgetragenen Darbietungen konnten wir die abwechslungsreiche vietnamesische Küche genießen.

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