Archiv der Kategorie: 100 Frankfurt am Main allg.

FFF | Japanische Fotografinnen on tour

Japanische Fotografinnen standen bis vor kurzem im Schatten ihrer männlichen Kollegen und arbeiteten weitgehend im Verborgenen. Dadurch konnten sie – unabhängig von gängigen Regeln – außergewöhnliche, experimentelle Werke aus weiblicher Sicht schaffen, z. B. Familie, Rolle der Frau, gesellschaftliche Phänomene.

Das Fotografie Forum Frankfurt zeigt bis 7.9.2025 die u. a. von Takeuchi Mariko kuratierte Ausstellung I’m So Happy You Are Here mit Werken japanischer Fotografinnen von 1950 bis  heute. Diese Sammlung wird weltweit gezeigt – in Deutschland exklusiv im FFF.

Empfehlenswert: Führung durch die Ausstellung (siehe Website)

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Ffm-Kunstverein | Junge Kunst aus Rhein-Main

Alle zwei Jahre sucht der Frankfurter Kunstverein junge talentierte Künstlerinnen und Künstler aus dem Rhein-Main-Gebiet für die Ausstellung »And This is Us« aus. in diesem Jahr sind es 12 aus 110 Vorschlägen von der Hochschule für Gestaltung (Offenbach), der Städel-Schule (Frankfurt) und der Kunsthochschule (Mainz), die die Chance bekamen, nach ihrem Studium in einer institutionellen Umgebung ihre Kunst zu zeigen. Es gab keine Vorgaben. Sie haben Themen, die sie besonders bewegen, mit kuratorischer Begleitung von Franziska Nori und ihrem Team für dieses Haus in den letzten Monaten erarbeitet. Die Ergebnisse sind überraschend vielfältig und einen Besuch wert.

Die Ausstellung ist bis 15.8. zu sehen. Es empfiehlt sich die Teilnahme an einer Führung (siehe Website)

Städel | Annegret Soltau | Unzensiert

Das Städel zeigt in der Ausstellung »Unzensiert« Werke von Annegret Soltau. Diese umfasst Arbeiten von 1972 bis heute und somit ist das Städel das erste Museum, das bisher nicht Gezeigtes in einer Gesamtschau präsentiert.

Soltau begann ihr künstlerisches Leben zunächst mit Bleistiftzeichnungen von Körpern und Gesichtern, die sie bald mit Linien überlagerte. Sie fotografierte häufig ihren eigenen Körper und ihr Gesicht als Grundlage für die weitere Gestaltung: Zerrissene Teile fügt sie nähend zusammen und erreicht damit befremdliche, provozierende Bilder. Mit ihrer Kunst verarbeitet sie Ereignisse aus ihrem Leben und ihrer Rolle als Frau. Ihre Erfahrungen mit Sexualität und Schwangerschaft spielen eine wichtige Rolle.

Deutsche Institute haben zahlreiche Werke abgelehnt. Diese Sicht wurde von vielen großen internationalen Häusern nicht geteilt. So wurden Werke von ihr u. a. vom Centre Pompidou (Paris), Int. Center of Photography (New York), National Gallery of Art (Washington), Museum of Modern Art (New York), Instituto Paz Collection (Brasilien) gesammelt.

Die Ausstellung ist bis 17. August 2025 zu sehen. Weitere Infos auf der Städel-Website unter diesem Link.

 

Rembrandts Amsterdam | nicht nur Gold

Die aktuelle Städel-Ausstellung zeigt nicht nur Bilder des goldenen Zeitalters. Der stark wachsende Fernhandel inklusive intensivem Sklavenhandel führte bis Mitte des 17. Jahrhunderts zu enormem Reichtum der regierenden Patrizier der Stadt. Dadurch wurden auch Kunst und Wissenschaft stark gefördert. Vom Höhepunkt der niederländischen Malerei profitierten Künstler wie Rembrandt und viele andere bei uns weniger bekannte Meister.

Die Ausstellung wurde neben Werken aus der Städel-Sammlung vor allem mit Exponaten des Amsterdam Museums bestückt, die kaum außerhalb des Museums gezeigt werden.

Schwerpunkte sind großformatige Gruppenbildnisse von Schützengilden, ehrenamtliche Regenten von städtischen Einrichtungen wie Armen-, Waisen-, Kranken-, Zuchthäusern und Altersheimen, Gilden u. a. der Chirurgen, Gerber, Küfer, Torfträger, Weinhändler, Gold- und Silberschmiede.

Auftraggeber waren Bürger der Stadt, die ihren Reichtum, ihre Bedeutung in der Stadt und ihre Großherzigkeit bei der Unterstützung Bedürftiger zeigen wollten. Diese Werke waren bestimmt, um in den Räumen der jeweiligen Institutionen wandfüllend gezeigt zu werden.

Bürger am Rande der Gesellschaft und bedürftige Fremde kommen in einzelnen Kunstwerken nur als Staffage oder in Skizzen vor.

Zur Vorbereitung auf diese sehenswerte, von Jochen Sander (Städel), Norbert Middelkoop und Tom van der Molen (Amsterdam Museum) kuratierte Ausstellung empfehlen sich Audioguide und Digitorial (siehe Website).

Die folgenden Bilder zeigen eine kleine Auswahl der ca.100 Exponate, überwiegend Leihgaben. Rechtsklick auf Vorschaubild zeigt größere Ansicht.

Gallus-Theater | Coppélia – akrobatischer Tanz

Tänzer und eine Tänzerin der Turiner Companie blucinQue erzählen die Geschichte der »lebendigen« Puppe Coppélia mit ihren Verwicklungen in Liebe und Eifersucht in einer atemberaubenden Schau mit Leidenschaft und hohem akrobatischen Können.

Diese Gruppe wird von der künstlerischen Leiterin Caterina Mochi Sismondi betreut und ist im Theater Café Müller in Turin beheimatet.

Dieses Stück ist ein gutes Beispiel für das außergewöhnliche internationale Programm des familiären Gallustheaters, in dem man vom Chef persönlich begrüßt wird.

Hobby Horsing | Spaß und Konzentration

Hobby Horsing ist eine recht junge Sportart, bei der Reiter gleichzeitig Pferd sind | oben Reiter, unten Pferd.

Entstanden ist die Idee von Kindern und Jugendlichen in Finnland, die begannen, Steckenpferde zu basteln, mit denen sie dann auch »reiten« wollten. Erste Wettbewerbe entstanden – die Idee verbreitete sich ab ca. 2008 weltweit schnell über Social-Media.

Die Wettbewerbe orientieren sich am herkömmlichen Reitsport, dessen Disziplinen imitiert werden: Dressur, Parcours (Springen über Hindernisse unterschiedlicher Höhen – Zeit bzw. Stil), Galopprennen, Hochsprung und vermutlich noch mehr. Das Pferd muss mit einer Hand gehalten werden, während die zweite Hand die Zügel führt. Dabei muss der Stab immer den Oberschenkel berühren.

Hobby Horsing klingt für Außenstehende zunächst recht spaßig und wird schnell unterschätzt. Dabei steckt dahinter eine anspruchsvolle Sportart mit intensivem Training, bei dem Disziplin, Ausdauer, Koordiantion, Motorik, Kondition und Körpergefühl gefordert werden.

Auch in Deutschland wollten Kinder diesen Sport ausüben. Eltern halfen bei der Umsetzung, erste Vereine entstanden, kleinere Turniere wurden organisiert. Vor einem Jahr wurde der DtHHV (Deutscher Hobby Horsing Verband) gegründet, der nun in der Sporthalle in Ffm-Kalbach die 1. Deutsche Meisterschaft ausrichtete – mit annähernd 300 Teilnehmern (davon 10 männlichen) und über 2000 Besuchern.

Die Wettbewerbe werden in den Altersklassen U9 bis U31 gewertet. Ältere Teilnehmer werden in der noch schwachen Gruppe U99 berücksichtigt.

Die letzte Weltmeisterschaft fand im Juni 2024 in Finnland statt. Aus Deutschland kamen nach Finnland die meisten Teilnehmer. Die WM 2025 wird im August in der Schweiz stattfinden.

Schirn | Casablanca – Art School

Die Schirn Kunsthalle zeigt in dieser Ausstellung die Aktivitäten der Casablanca – Art School von 1962 bis 1987. Nach der Unabhängigkeit Marokkos (1956) entwickelte sie sich zu einem Brennpunkt der Moderne, mit Einflüssen traditioneller und internatioanler Kunst,  Über die Schule hinaus entwickelte sich ein Netzwerk einflussreicher Künstler. Die Ausstellung ist bis 13.10.2024 zu sehen.

Hier ein kleiner Ausschnitt aus den ca. 100 Kunstwerken.


Blick in die Ausstellung | vorne links: traditionell inspirierte Werke von Abderrahman Rahoule (1970er)

von Houssein Miloudi (1967)

»Abreise« von Mohamed Melehi (1964), Mitgründer der Schule
mit Leihgeberin Mujan Maraini-Melehi (Tochter von Mohamed Melehi und der Schriftstellerin Toni Maraini). Sie wohnt in Rom. Von ihr stammt u. a. der 2022 preisgekrönte Film »Haiku on a plum tree«

 

 

 

Kunststiftung DZ-Bank | Fotografische Techniken in der Kunst

In der Ausstellung »Von hier aus. Eine Bestandsaufnahme« sind in der Kunststiftung DZ-Bank Kunstwerke mit einem Bezug zur Fotografie noch bis 15.06.2024 zu sehen.

Die Exponate zeigen eine breite Einsatzpalette der Fotografie. Dabei stellt sich die Frage: Was ist Fotografie? Vielleicht Malen mit Licht? Von der Camera obscura über die dauerhafte Fixierung auf einem Bildträger (beschichtete Glasplatte, Film), von Analogtechniken zur Digitalisierung und flüchtiger Wiedergabe auf Bildschirmen. Das fotografische Bild spielt bei den Künstlern/innen keine zentrale Rolle. Vielmehr setzen sie u. a. fotografische Techniken zur Gestaltung ihrer Werke ein.

Die folgenden Bilder zeigen nur einen Ausschnitt der Ausstellung und können die Komplexität der Kunstwerke nur andeuten. Ein Besuch ist möglich dienstags bis samstags von 11 bis 19 Uhr. Es empfiehlt sich allerdings eine (kostenlose) Führung (siehe Website).

Ausblick:
> Sommermonate nächste Ausstellung: »Der Sammlung zugeneigt | Konstellation 2«
mit Werken des Fotomuseums Winterthur
> Werke der Förder-Stipendiaten Marya Jafri und Ian Waelder
weitere Fotografen/innen: Heba Y. Amin, Adam Harrison, Barbara Proschak

 

Frankfurter Weihnachtsmarkt | 100 Jahre Künstlermarkt

In den Tagen vor Weihnachten zieht es viele Frankfurter und andere Menschen zum Römerberg mit einem der schönsten Märkte in der Region. Wer nicht nur leiblichen Konsum erleben will, kann wunderbare Kunstwerke auf dem traditionellen Kunstmarkt des BBK Frankfurt e.V. genießen. Bei Gefallen kann man sie auch kaufen. Die Künstler freuen sich!

Die Stadt Frankfurt hat sich etwas Besonderes ausgedacht: da Suchspiele aktuell sehr beliebt sind (z.B. Escape-Rooms) soll der Besucher auch den Künstlermarkt nicht sofort finden. Es ist aber nicht sehr schwer.

Die folgenden Bilder zeigen eine kleine, sehr subjektive Auswahl aus den Werken von über 100 Künstlern.

Schönheit im Untergrund | Frankfurts U-Bahnstationen

Für Viele unbekannt, liegen sehenswerte architektonische Leckerbissen im Untergrund Frankfurts. Selbst U-Bahnnutzer kennen in der Regel nur »ihre« Stationen. Mit diesem Beitrag möchten wir einladen, auf Entdeckungsreise zu gehen. Ideal bei schlechtem Wetter und zu unschlagbar günstigen Preisen. Ein Tagesticket des RMV bietet größtmögliche Mobilität und ist billiger als die meisten Eintrittskarten der Museen.

Dieser U-Bahn-Tripp gibt außerdem die Gelegenheit, auch bisher kaum besuchte Quartiere im Umfeld der jeweiligen Stationen zu entdecken.

Die folgende Auswahl zeigt nur einen kleinen Teil der Unterwelt aus Sicht verschiedener Fotografen der »Fotofreunde Bad Vilbel«. Noch ein Tipp: oberhalb der Bahnsteige bietet auch die B-Ebene lohnenswerte Ansichten. Bei einigen Stationen liegen die  Bahnsteige auf unterschiedlich gestalteten Ebenen.

Während die ersten Stationen (Betrieb ab 1968) funktional gestaltet wurden, hat man später zunehmend Wert auf anspruchsvollere Architektur gelegt.

Weitere Infos gibt es auf der Website der VGF (Verkehrsgesellschaft Frankfurt) und bei Wikipedia.

Festhalle / Messe (Betrieb seit 2001)

Dom / Römer (Betrieb seit 1974 | Umbauten 1988)
Sie ist die tiefste Station Frankfurts.

Ostbahnhof (Betrieb seit 1999, verlängert 2007)

Alte Oper (Betrieb seit 1986)

Westend / Palmengarten (Betrieb seit 1986)

Bockenheimer Warte (Betrieb seit 1986)