Archiv der Kategorie: Kernstadt

Druckertankstelle – aber nicht nur

Natürlich kann man hier auch Druckerpatronen nachfüllen lassen. Aber das ist nur ein Teil des Geschäftsmodells von Roswitha Seifert. Ihr liegen besonders die Wünsche und Nöte Ihrer Kunden am Herzen. So besorgt sie möglichst kostengünstig Computer-Komponenten, hilft mit praktischen Tipps bei EDV-Problemen und arbeitet defekte Maschinen-Akkus auf.

Viele Besucher ihres Ladens bedauern, dass der bisherige Blumenladen nicht mehr existiert. So hat sie kurz entschlossen Pflanzen aus eigener Zucht ins Sortiment aufgenommen – ein Highlight ihre Wüstenrosen.

Demnächst will sie ihr Angebot erweitern. Sie stellt fest, dass zunehmend Späteinsteiger Schwierigkeiten im ungewohnten Umgang mit PC bzw. Internet/E-Mail haben. Viele wissen sich auch bei kleineren Hemmnissen nicht zu helfen und haben Scheu vor allwissenden Fachleuten und deren Fachchinesisch. Sie richtet in ihrem Laden einen PC-Arbeitsplatz ein, an dem sie ihren Kunden den Weg durch den EDV-Dschungel praktisch zeigen kann. Schließlich hat sie viele Jahre Erfahrungen in der Branche sammeln können. Mit ihrem Einfülungsvermögen schafft sie es, Angst vor der Technik abzubauen (natürlich für eine angemessene Gebühr).

Spannend ihr Lebenslauf: Sie ist gelernte Steuerfachangestellte, später Alleinbuchhalterin in verschiedenen Firmen, Inhaberin eines von ihrer Oma gegründeten Kiosks im Frankfurter Westend, Partnerin eines Handels mit ökologischen Baustoffen, Niederlassungsleiterin einer kanadischen Firma für EDV-Komponenten, Mitarbeiterin eines EDV-Systemhauses und nun Inhaberin der Druckertankstelle.

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Kunst im öffentlichen Raum – Bad Vilbel

Vielen Vilbelern sind sicher die schön gestalteten Trafohäuschen der Stadtwerke aufgefallen (am Südbahnhof, beim Ritterweiher – und weniger bekannt am Lohgerberbrunnen). Aber wer sind die Macher? An den letzten Wochenenden präsentierten sie einige ihrer Projekte in der Galerie Alte Mühle in Bad Vilbel: Ingrid Stohkark und Nicole Sofie Wächtler. Beide haben sich 2009 getroffen, um zum Tag des Friedhofs zwei Särge zu gestalten. 2010 vepflanzten sie ein Weizenfeld in den Kurpark. Für 2012 planen sie, die Frankfurter Börse künstlerisch aufzuwerten. (mit Doppelklick Bild vergrößern – danach mit Klick auf Bild = nächstes Bild)

Cigarren-Kultstätte in Bad Vilbel

Das Wichtigste zuerst: Cigarren raucht man nicht einfach so – sondern als Höhepunkt eines herausragenden Ereignisses (Essen, Gespräch, Geschäftsabschluss, …). Das Ritual sollte man mit Schokolade beginnen, danach einen guten Espresso nehmen, nun ein Glas Rum. Jetzt sind die Geschmacksnerven vorbereitet auf den ultimativen Hochgenuss. Diese Regeln habe ich (Nichtraucher) von Klaus Riegelhuth – international in der Branche bekannt als Ricci [Ritschi].

Sein Kiosk am Biwer-Kreisel in Bad Vilbel ist weltweit bekannt. Nur die nichtrauchenden Bad Vilbeler haben ihn kaum wahrgenommen, obwohl er einige optische Besonderheiten zu bieten hat (siehe Bilder). 1935 übernahm sein Großvater diesen Kiosk mit dem üblichen Sortiment. Im Laufe der Zeit kamen selbst gemachtes Eis und später die Stadtschänke dazu. Nachdem 1997 sein Vater gestorben war, führte Ricci den Kiosk gemeinsam mit seiner Mutter weiter und kultivierte leidenschaftlich das Cigarrenangebot auf hohem Niveau. Sein Motto (übernommen von Theodor Mommsen) »Ohne Leidenschaft keine Genialität«.

Im Laufe der Zeit bekam er Zugang zu vielen Tabakbauern und Herstellern. Er kreierte seine Hausmarke »Ricci« und gemeinsam mit Pit Brockhausen von Charles Fairmorn die Marke »Liga Centro Americana – LCA« – eine Mischung bester Tabake Mittelamerikas. Sein Anliegen ist es, hochwertigen Genuss zu einem vernünftigen Preis zu liefern – nicht nur Ware gegen Geld, sondern auch das dazu gehörende Lebensgefühl – also Genuss pur!

Am 9.7.2011 endet diese Ära – sein Geburtshaus mit Kiosk ist inzwischen verkauft. Dort wird ein Restaurant entstehen. Der Kiosk wird von Herrn Budda ab 18.7. weitergeführt. Ricci – Klaus Riegelhuth wird der Branche als visionärer Ideengeber erhalten bleiben.

Lokale in der Frankfurter Straße – Bad Vilbel