Archiv der Kategorie: Bühnen

Michael Ende – beim TheaterUmriss

Die stark industriell geprägte westliche Gutleutstraße mit dem Kraftwerk und vielen Gewerbebauten birgt einige Schätzchen – z. B. den gut versteckten romantischen Sommerhoffpark. Direkt gegenüber, auf der anderen Straßenseite, liegt ein Klinkerbau von ca. 1928, das ehemalige Verwaltungsgebäude der Druckfarbenfabrik Dr. Milchsack. Nach der Insolvenz des Betriebes werden die Produktionshallen intensiv als »Kulturfabrik« genutzt, so u. a. vom Theater  »Landungsbrücken«.

Diese Räume nutzt auch die freie Gruppe »TheaterUmriss«, die unter Leitung von Sebastian Bolitz seit ca. 2 Jahren in Frankfurt aktiv ist. Seit etlichen Jahren hat er die Idee, den vielfältigen, phantastischen, philosophischen Stoff aus Michael Endes Werken (u. a. »Die unendliche Geschichte«, »Momo«, »Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer«) auf die Bühne zu bringen. Mit »Being Pagat« (Pagat = Gaukler/Magier aus »Das Gauklermärchen«) hat er ihn mit der Theatergruppe realisiert. Zitate aus dem gewaltigen Werk von Michael Ende verweben sie voller Hingabe und Emotionen bei ihrem von Körpersprache und Mimik geprägten Spiel .

Die folgende Bildergalerie stellt Mitwirkende des Stücks vor. Die zweite Galerie zeigt Bilder aus »Being Pagat«.

Bilder zu »Being Pagat« von Stefan Chytrek – nächste Möglichkeit das Stück zu sehen: Sommerwerft in Frankfurt vom 22.7. – 7.8.2016 – zwischen Main und EZB. Wir sehen uns dort.

Antagon auf dem Römerberg

Nacht der Museen. Direkt neben Justitia tauchen eigenartige Wesen auf, um mit »Zukunftserinnerungen« Denkanstöße zu geben.

»… mit verspielt-mythischen und feurig-dynamischen Momenten beschäftigt sich antagon  mit dem Wechselspiel von Tradition und Moderne – was bleibt bestehen in einer Zeit, in der das Leben immer schneller abläuft? Der historisch bedeutende Römer, der im Rahmen der Altstadt-Neustrukturierung selbst dem Wandel der Zeit unterliegt, ist der perfekte Ort auf der Suche nach Antworten.«

Aktueller Tipp: Vom 14. – 17.5.2016, 20:30 Uhr wird das Stück »Package« in der Antagonhalle, Ffm, Orberstr. 57 gespielt. Mit Anzügen »uniformierten« Menschen wird tänzerisch der Spiegel vorgehalten. Choreografie: Shusaku Takeuchi. Weitere Infos: antagon.de

Willy Praml ist Theater (für jedermann?)

… zumindest für alle, die offen für unkonventionelle Inszenierungen sind. Wer bei Willy Praml klassische Stücke in klassischer Form erwartet, wird sicher enttäuscht sein. Aber diese Zuschauer sind auch nicht seine Zielgruppe. Er macht Theater ohne großen Aufwand: irgendein Raum (wenn er nicht geheitzt ist, gibt es eben Decken für die Zuschauer), minimalistisches Bühnenbild, kaum Technik. Die wenigen Requisiten werden multifunktional eingesetzt. So muss z. B. ein Einkaufswagen in »Reineke Fuchs« als Bärenfalle, Sitzgelegenheit, … herhalten. Finanziell immer am Anschlag, da freie Theater überwiegend von Eintrittsgeldern und Spenden leben und kaum mit Steuergeldern rechnen können, besteht der Zwang, mit geringstmöglichem Aufwand zu arbeiten – und reich wird man dabei sicher auch nicht. Dies schafft nur ein »Verrückter«, der von innerem Feuer angetrieben wird. Die Binding Kulturstiftung hat Willy Praml für sein bisheriges Lebenswerk mit dem Binding Kulturpreis 2011 ausgezeichnet. Die Feier wurde musikalisch untermalt von der Gruppe Mi Loco Tango mit Stücken von Astor Piazzolla (mit Sohn Gregor am Kontrabass). In seiner Laudatio hat Prof. Dr. phil. Wolfgang Schneider (Uni Hildesheim) auch sehr private Seiten von Willy Praml angesprochen.

Flamenco – Spanien im Ostend

Statt sehnsüchtig auf den nächsten Urlaub zu warten geht’s einfach ins Ostend – in die Zoopassage. Dort trifft sich internationale Kultur im »Internationalen Theater«. Bei meinem ersten Besuch gab es Flamenco. José Parrondo (Gesang), Emanuel Egmont (Gitarre) und Martina del Prado (Tanz) spielten und zeigten »Locuras del Corazon – Verrücktheiten des Herzens« zwischen Leidenschaft und Tragik des Lebens. Alle Drei sind Meister ihres Fachs. Martina del Prado hat mit ihrem Tanz auch Nicht-Spaniers die Botschaft von Schicksal, Sehnsucht und Leidenschaft vermittelt.

Sehr symphatisch war auch das Publikum. Ich traf Menschen aus London, Serbien, Spanien – aber man kann ja nicht mit allen sprechen.

Einen kleinen Eindruck sollen die folgenden Bilder geben (einfach anklicken – für größere Darstellung):

Gallustheater – ZuKT

Das Gallustheater ist eines der auf privater Basis geführten Bühnen Frankfurts mit einem Angebot abseits des Gewohnten – aber immer sehenswert. Es wird zwar auch mit Steuergeldern unterstützt – aber deutlich unter dem Niveau, mit dem die städtischen Bühnen rechnen können. Träger ist ein gemeinnütziger Verein. Das Ganze funktioniert nur durch die Leidenschaft der Macher.

Studenten der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst zeigen an drei Tagen vor ausverkauftem Haus die Ergebnisse ihres Wintertanzprojekts. ZuKT steht für »zeitgenössischer und klassischer Tanz«. Leider konnten nur wenige Tänzer fotografiert werden. Hier eine kleine Auswahl: