Frankfurts Dorf – Nieder-Erlenbach

Frankfurt ist nicht nur Hochhaus. Viele Stadtteile waren ehemals selbständige Dörfer. In Nieder-Erlenbach ist das historische Ortsbild noch besonders gut erkennbar, obwohl sich nur noch ein landwirtschaftlicher Betrieb im Ortskern befindet (Hofmarkt Kötter). Die alten Hofreiten sind noch gut erhalten und inzwischen zu Wohnhäusern umgebaut. Besdonders herausragend sind zwei Schlösser und die evangelische Kirche.

Im Laufe des Jahres wird natürlich auch gefeiert: u. a. das Höfefest und Jazz in der Obermühle (Termine für 2017 sind noch nicht bekannt). Die Gastronomie kann sich auch sehen lassen: Grillmeyers Äbbelwoi-Stübche, Alte Scheune, Zur Erholung und Obsthof am Steinberg.

Der Geschichtsverein Nieder-Erlenbach ist eine gute Quelle für weitere Informationen. Weil seine Website noch nicht fertig ist, ist die beste Kontaktmöglichkeit über Karl Mehl, den 1. Vorsitzenden (0171 55 47 280).

Geheimnisvoller Apfelhain – Fackelwanderung Obsthof am Steinberg

In Nieder-Erlenbach, dem nördlichsten und jüngsten Stadtteil Frankfurts, betreibt Andreas Schneider eine außergewöhnliche Apfelwein-Kelterei, einen Hofladen (mit 237 Obstsorten) und eine Schoppenwirtschaft. Viele der angebotenen Äpfel und Apfelweine wachsen unter den wachsamen Augen des Chefs – besonders die seltenen Sorten. Neben dem Hausschoppen gibt es hier auch sortenreine Weine. Er ist nicht nur leidenschaftlicher Apfelwein»gestalter« sondern auch phantasievoller Wirt mit einem vielfältigen Programm; u. a. Apfelblütenfest mit Musik, Raritätenverkostung, Apfel-Raclet und Fackelwanderung (in diesem Winter noch am 25.2. und 11.3.2017).
Hier Impressionen einer Fackelwanderung.

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Graffities – Kunst oder Schmiererei?

Viele Menschen empfinden Graffities als Ärgernis und Sachbeschädigung. Tatsächlich gibt es jede Menge – in der Regel illegale – Schmierereien. In dieser Szene bewegen sich allerdings auch viele Künstler, die Streetart auf hohem künstlerischem Niveau betreiben. Oft gewinnen unwirtliche Plätze dadurch und wirken reizvoller. Eintöniger Beton wird farbig.

Wenn man mit offenen Augen durch unsere Städte geht, kann man zwischen unsäglichen Machwerken echte Highlights entdecken – auch von Künstlern, die internationalen Ruf genießen (Beispiele unter dosenkunst.de, streetart-bad-vilbel.de).

Das Künstlerkollektiv silent picture commando mit dem Koordinator René Giese bietet seit fünf Jahren Streetart-Künstlern eine Plattform, ihre Werke der Öffentlichkeit zu zeigen und wohnzimmertaugliche Stücke zu verkaufen. Am 17./18.12.2016 stieg wieder eine »Party« im Studio 294 (in den Räumen der ehemaligen Druckfarbenfabrik Milchsack gegenüber Sommerhoff-Park) mit vielen Bildern, Künstlern, interessierten Gästen, Musik, leckeren Speisen und Getränken. Es war eine tolle Atmosphäre mit vielen angenehmen Gesprächen.

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Alles so schön bunt – Ausstellung Kunstverein Bad Vilbel

Bunt ist meine Lieblingsfarbe (Walter Gropius). Einfach bunt – so sollten die Werke für die Ausstellung des Kunstvereins in der »Galerie Alte Mühle« nicht werden. Jeder Künstler hatte die Vorgabe, eine Farbe seiner Wahl zu variieren und dabei ihren emotionalen Gehalt herauszuarbeiten. Bunt wurde die Ausstellung durch die Farbwahl der teilnehmenden Künstler – alles Mitglieder des nun seit 20 Jahren bestehenden Vereins.

Die folgenden Bilder zeigen eine kleine subjektive Auswahl.

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»Ungeheuer von Loch Ness« – in Frankfurt

Viele kommen zum Opernplatz und genießen den wunderbaren Blick auf die »Alte Oper« mit dem Lucae-Brunnen und sind damit rundum zufrieden. Es lohnt sich jedoch, an der linken Seite des Gebäudes vorbeizugehen. Vor uns tut sich die Häuserschlucht der »Welle« auf, die seit 2003 mit ihrer markanten Front um Sympathie wirbt. Da der Besucheransturm zunächst eher zurückhaltend war, hat der Eigentümer noch einmal ordentlich Geld in die Hand genommen und das bekannte Architekturbüro schneider + schumacher beauftragt, den Platz attraktiver zu gestalten, zum Aufenthalt einzuladen und bleibende Eindrücke zu schaffen. Von schneider + schumacher stammt u. a. auch die Bebauung des Westhafens.

Seit 2015 windet sich überdimensionale Kunst (laut s+s »Pragmatische Poesie«) aus Aluminium zwischen den beiden Häuserreihen. Sie tragen Namen wie diving arch (7 m), glorious arch (18 m), joyful wave (7 m), flowing wave und chill-out-wave. Also für jeden etwas. Mit etwas Phantasie drängt sich das Bild des Ungeheuers von Loch Ness auf.

Aus 358 Platten (6 x 1,5 m x 15 mm) mit einem Gesamtgewicht von 100 Tonnen wurden die Pläne in der Werkstatt der Arnold AG (Friedrichsdorf) umgesetzt. Dieses Unternehmen arbeitet auch für den weltbekannten Künstler Jeff Koons. 49 PJ Escobio The Loft IMG_6759_cr_300Entstanden ist tatsächlich etwas Einmaliges, Dramatisches. Zwischen dem Guss-Asphalt, der fließendes Wasser darstellen soll, laden Grünflächen mit Adirondack Chairs zum Entspannen ein.

Gastronomie gibt es natürlich auch. So kann man bei dean & david u. a. Salate, Currys, Sandwiches, frische Säfte bekommen, espressamente illy lädt ein zu italienischem Kaffee und Kuchen, Eat & Read (Kiosk, Wasserhäuschen, Convenience-Shop?) bietet Zeitungen, Magazine, Snacks und Drinks, Chillers ist bekannt für seine schmackhaften Burger und Chickenwings. Im nächsten Jahr werden weitere Lokale dazukommen. Ein Besuch lohnt sich schon jetzt – auch wenn die Außengastronomie in den kommenden Wochen eher selten genutzt werden kann.

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Massenheim – Auenkunst 2016/2017 – Eine Ausstellung in Bewegung

In den Auen am beliebten Rad- und Fußweg entlang des Erlenbachs gibt es seit 2007 außergewöhnliche Kunst zu entdecken. VILBELART mit dem Ehepaar Schülein hat damals die Ausstellung gestartet, mit jährlich wechselnden Exponaten. Die diesjährige Auflage wurde nun erstmals von der Kunsthistorikerin Dr. Astrid Jacobs kuratiert. Sie ist hier gut bekannt durch viele Auenkunst-Führungen in den letzten Jahren.

Das Motto »Eine Ausstellung in Bewegung« will darauf hinweisen, wie man die Kunstwerke entdecken soll: durch umrunden, schauen und berühren – auch darauflegen oder sie bewegen. Den Flyer zur Ausstellung kann man hier herunterladen.

Die folgenden Bilder zeigen vor allem die neuen Skulpturen.

Startpunkt: Bad Vilbel-Massenheim, Breite Straße / Harheimer Weg (beim Friedhof) – Weg am Erlenbach nach Norden –
oder Mühlstraße / An der Pfingstweide.

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Urban Sketching – nun auch in Bad Vilbel

Künstler des Bad Vilbeler Kunstvereins waren in der Stadt unterwegs, um Eindrücke vor Ort zu skizzieren. Eigentlich nichts Neues. Maler arbeiteten auch in der Vergangenheit nicht nur im Atelier, sondern haben sich gelegentlich ins Freie gewagt. Besoners ausgeprägt war das im 19. Jahrhundert – die Pleinairmalerei (malen im Freien) wurde als Befreiung von der Enge des Ateliers empfunden.

»Urban Sketching« wurde 2007 vom Journalisten Gabriel Campario in Seattle initiiert. Neu an dieser Bewegung ist, dass sie sich sehr schnell über soziale Medien weltweit verbreitet. Die Idee: Orte spontan skizzieren und das wirkliche Leben einfangen. Dabei versucht man, auch Gedanken der Passanten aufzunehmen. Die Werke sollen mit anderen Künstlern und der Öffentlichkeit »geteilt« werden.

Die folgenden Bilder zeigen eine kleine Auswahl der sehr unterschiedlichen Werke. Es lohnt sich der Besuch. Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten des Rathauses zugänglich (voraussichtlich bis Ende 2016).

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Römer in Marköbel

Marköbel? Wo?

Ein nettes Örtchen (inzwischen Teil von Hammersbach) 45 Minuten östlich von Frankfurt, 15 km nördlich von Hanau – gerade noch im Main-Kinzig-Kreis gelegen. Hier schnitten sich der historische Handelsweg »Hohe Straße« (von Frankfurt nach Leipzig) und der Limes. Um diese Straße kontrollieren zu können und wohl auch wegen der möglichen Einnahmen, errichteten die Römer dort ein recht großes Kastell (etwa so groß wie die Saalburg). Leider sind nur noch Spuren zu erkennen. Die Forschung stützt sich vor allem auf Bodenfunde.

Sehenswert sind entlang der Hauptstraße Untertor, ev. Kirche, altes Rathaus, Turm des Obertors, etwas abseits auch der jüdische Friedhof und die Rekonstruktion des Limes.

Wer mehr erfahren möchte, findet eine sprudelnde Wissensquelle im »Verein für Kultur und Geschichte Hammersbach«. Herzlichen Dank an Hartmut Schneider für die lebendige und informative Führung.
Wikipedia liefert hier konzentrierte Infos.

Für alle, die weniger an der Vergangenheit sondern mehr an den Freuden der Gegenwart interessiert sind: einen Ausflug wert sind das Weinhaus Hagenfeld und der Kastanienhof (eher im Sommer).

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Wasserhäuschen – bedrohte Art in Frankfurt

1863 wurden die ersten Wasserhäuschen in Frankfurt genehmigt und haben seitdem eine ständige »Häutung« erlebt. Im Angebot zunächst nur Wasser – später »Minikaufhaus« für alle Lebenslagen mit Öffnungszeiten deutlich über den Bestimmungen des Ladenschlussgesetzes (wer erinnert sich noch – es galt bis 2003/2006). Seit der allgemeinen Erweiterung der Öffnungszeiten müssen diese Wasserhäuschen (Trinkhallen, Kioske) dem Druck der übermächtigen Einzelhandelsketten, Tankstellen und der kommunalen Bürokratie standhalten. Viele sind inzwischen gescheitert oder wurden von ihrem Platz verdrängt. Der verbliebene Rest kämpft leidenschaftlich ums Überleben, mit vielfältigen Ideen.

Während lange Jahre eher problematische Kunden die Szene bestimmten, gab es in den letzten Jahren einen deutlichen Wandel. Zunehmend entdecken die Anwohner den Charme dieses Treffpunkts. Jedes Wasserhäuschen hat seinen eigenen Charakter – stark von der individuellen Persönlichkeit des Inhabers geprägt.

Der Umgang mit dieser sehr frankfurterischen Einrichtung ist unkompliziert. Man geht einfach hin und wartet, was passiert. Man kann sich aber auch mit »professioneller Hilfe« nähern. Wir haben an einer Führung mit Hubert Gloss teilgenommen. Da sich unsere Tour quer durch Frankfurt bewegte, sind wir überwiegend mit Bus und Tram gefahren.

Weitere Infos bei Wasserhäuschen.eu  und bei Facebook Linie 11

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