Frankfurter Wallanlagen – Empfehlung: unbedingt besuchen

Jeder Frankfurter Autofahrer kennt den Anlagenring (Cityring) – als seltsam geformten Straßenzug. Viele wissen auch, dass diese Straßenführung historisch bedingt ist. Sie folgt den ehemaligen Wallanlagen, die bis ins 18. Jahrhundert Frankfurt vor Angreifern sichern sollten. Sie wurden durch die fortschreitende Militärtechnik überflüssig. Anfang des 19. Jh. wurden sie abgerissen und durch wunderbare private Gartenanlagen ersetzt. Viele reiche Frankfurter haben diese Flächen nach Vorgaben der Stadt aufwändig gestaltet. Sie reichten vom »Nizza« am Main im Westen bis zur alten Stadtbibliothek (jetzt Literaturhaus) im Osten. In der bis heute gültigen Wallservitut von 1827 wurde der Schutz dieser Anlagen festgeschrieben und bis auf wenige Ausnahmen (u.a. die Alte Oper) von der Politik bis heute durchgehalten, obwohl die Grundstücke in dieser Lage einen gewaltigen Wert darstellen. Bei leeren Kassen könnte man da schon schwach werden.

So konnte sich eine wunderbare Parkanlage entwickeln. Die ehemaligen Gärten gibt es natürlich in dieser Form nicht mehr, sind nur noch an einigen Stellen zu erahnen. Bei einer Führung durch Manfred und Gabriele Steyner vom »Freundeskreis Liebenswertes Frankfurt« konnten wir den westlichen Teil kennen lernen.

Start war am Eschenheimer Turm. Gleich daneben die erste Überraschung: Neben dem Hotel Fleming’s führt eine Treppenanlage nach unten in den »Bürgergarten« im Stil der Wallgärten des 19. Jh. (Rekonstruktion 1982) – eine Oase in Frankfurt mitten im Verkehrtslärm der Kreuzung Eschenheimer Anlage und Eschersheimer Landstraße.

Wir gingen nach Westen und trafen in der Bockenheimer Anlage auf das Nebbiensche Gartenhaus, 1810 gebaut für den Verleger Nebbien aus Anlass seiner dritten Hochzeit. Jetzt wird der Raum vom Frankfurter Künstelerclub mit einem abwechslungsreichen Programm genutzt.

Vielfältige Sichtachsen zeigen Natur, Kunst und Blicke auf das moderne Frankfurt.

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