Lebensbäume – oder Erzählungen für einen beschädigten Planeten.
Die Erde entstand vor ca. 4,5 Milliarden Jahren, der Mensch existiert seit 200.000 Jahren. In den letzten 200 Jahren griff er mit zunehmender Geschwindigkeit massiv in die Natur ein. Die Folgen am deutlichsten erkennbar: Erderwärmung, Umweltverschmutzung und Sterben von Arten. Für uns kaum sichtbar: Kleinstlebewesen wie Pilze, Bakterien, Algen sind besonders betroffen; mit gewaltigen Wirkungen für alle Arten der Erde – auch für uns Menschen. Sie machen 70 % der lebenden Biomasse aus. Dieser Bereich wird kaum wahrgenommen und ist kaum erforscht. Der Mensch als »Krone der Schöpfung« muss – auch im eigenen Interesse – Verantwortung für den Bestand der Natur übernehmen.
In der Ausstellung werden naturwissenschaftliche Exponate aus dem Senckenberg Naturmuseum durch unterschiedliche Positionen von vier Künstlern ergänzt. Sie wird kuratiert von Franziska Nori, Direktorin des Frankfurter Kunstvereins, und wissenschaftlich begleitet von Philipe Havlik (Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung).
Sonja Bäumel thematisiert die Besiedlung des Menschen durch Mikroorganismen.
Der Mensch bewirtet etwa so viele Mikroorganismen wie er Zellen besitzt. D. h. nur 50 % des Menschen sind körpereigene Zellen. Er ist eine Plattform für andere Lebewesen.
Edgar Honetschläger erkennt die Probleme der Natur und will deshalb als Künstler aktivistisch wirken. Er sucht Mitstreiter über die Organisation GoBugsGo für den Erwerb von Land, um es der Natur zu überlassen – als »NON HUMAN ZONE.
Die Künstler von Studio Drift zerlegen Alltagsgegenstände in ihre Bestandteile, bestimmen die Materialien und ihre Mengen und formen daraus Kuben in der Größe ihrer Anteile am Produkt.
Dominique Koch will mit ihrem 33-minütigen Film »Holobiont Society« gefestigte Denkmodelle zur Sonderstellung des Menschen anhand neuen Wissens kritisch hinterfragen.