Wickstadt, ein stiller, verträumter Ort mit einem Gutshof, einer Wallfahrtskapelle und vielleicht 10 Häusern (nicht wirklich eine Stadt), liegt in einer Senke nordöstlich von Assenheim (auch besuchenswert). Alle zwei Jahre wacht es auf und wandelt sich mit dem Kunstfest zum Zentrum für Wetterauer Künstler, Literaten und Kunsthandwerker. Ca. 30 Kunstschaffende zeigten in diesem Jahr Bilder, Skulpturen – machten Musik, lasen aus ihren Werken, zeigten Akrobatik oder wirkten als Komödianten. Dem Publikum gefiel es. Bei tollem Wetter kamen vor allem Genießer hierher. Siehe auch hier.
Archiv der Kategorie: 010 Kultur
Aktuelle afrikanische Kunst – Tradition + Gegenwart
El Hadji Sy im Weltkulturen Museum
Seit über 40 Jahren sammelt das Weltkulturen Museum (MWK) zeitgenössische afrikanische Kunst und damit lange vor anderen Einrichtungen in Deutschland. 1985 hat der senegalesische Künstler El Hadji Sy aktuelle afrikanische Kunst für das MWK zusammen gestellt.
In der Ausstellung »Painting, Performance, Politics« werden Bilder aus dieser Sammlung und neu geschaffene Werke gezeigt. Sie stehen häufig in Verbindung mit ethnologischen Objekten aus den Beständen des Museums und der politischen Situation seines Landes. Die Ausstellung ist bis 18.10.2015 zu sehen.
Das Begleitprogramm bietet u. a. auch Möglichkeiten, vom Künstler und den Kuratoren Informationen und Antworten aus erster Hand zu erhalten.
- Dr. Clémentine Dellis eröffnet die Ausstellung
- Dr. Yvette Mutumba, die Kuratorin
- El Hadji Sy
- Prof. Philippe Pirotte, Ko-Kurator, Rektor der Städelschule
- Esprit de l’Univers 1981
- Paravents doppelseitig
- Versammlung mit vier Hockern
- ehem. Präsident Abdoulaye Wade
- bemalter Spiegel vorne
- bemalter Spiegel hinten
- El Hadji Sy
- Assemblage mit malischer Leiter
Warum und wozu? Sammlung des Weltkulturen Museums
Seit Gründung des Museums 1904 wurden 67.000 völkerkundliche Gegenstände und 120.000 Fotografien und Filme gesammelt. Die letzte große Sammelexpedition brachte 1961 4.000 Exponate aus Neu Guinea ins Museum.

Waffensammlung im original Lager-System
Nur ein sehr geringer Teil kann gezeigt werden. Der Rest schlummert in gewaltigen Archiven.
Was waren die Motive der sammelnden Forscher? Sicher Interesse an fremden Kulturen. Welche Rolle spielten wirtschaftliche Überlegungen? Welche Rolle spielte die damals angenommene Überlegenheit der Weißen?
Die neue Ausstellung Ware & Wissen sucht Antworten auf diese und viele weitere Fragen. Die Besucher sind eingeladen, sich aktiv und offen mit ihnen auseinander zu setzen.
Künstler u. a. aus Mexiko, Neuseeland, Nigeria, Taiwan, England haben während ihres Aufenthalts in Frankfurt daraus auf der Grundlage ihrer ganz persönlichen kulturellen Erfahrungen Themen aufgegriffen und neue Produkte geschaffen
Das Weltkulturen Museum ist mit diesem Ansatz der Selbstreflektion federführend in der deutschen Museumslandschaft und wurde deshalb u. a. auch von der Kulturstiftung des Bundes deutlich gefördert.
Klick auf Vorschaubild = großes Bild
… die Welt inspiriert – Museum für Weltkulturen
Im eigenen Saft schmoren oder sich von ungewohnten, fremden Dingen und Gebräuchen anregen lassen?
Vor drei Jahren saßen Dr. Clémentine Deliss (Direktorin des Museums) und Dr. Hans-Ulrich von Freyberg (Vorstand der cocomore) – vermutlich bei einem Glas guten Weins – zusammen und haben überlegt, wie man die Fülle des »Museums Weltkulturen« in Frankfurt (ca. 70.000 Exponate und 120.000 Fotos und Filme) öffe
ntlich verfügbar machen kann. Nicht vordergründig, um die Stücke zu zeigen, sondern um kreative Prozesse anzustoßen und sichtbar zu machen.
Das Museum hat in den letzten Jahren begonnen, Künstler und kreative Handwerker aus aller Welt nach Frankfurt einzuladen, um im Weltkulturen-Laboratorium Ideen zu entwickeln. Das Museum soll nicht nur ein Ort des Konsums, des sich Freuens an interessanten Gegenständen sein, sondern anregen, das versteckte Potenzial der Dinge für Neues zu nutzen.
Nun ist es soweit: über das Internet können Kreative (jeder kann kreativ sein!) Projekte vorantreiben – auch begleitet von anderen Menschen – und das weltweit. Bemerkenswert, aber nicht ungewöhnlich für Frankfurt ist es, dass die Lösung durch privates Sponsoring zustande kam. Cocomore hat eine sechsstellige Summe investiert, um diese bisher einmalige Lösung für das MWK zu schaffen. Trotz der sehr geringen Ausstellungsfläche kann die gewaltige Sammlung über Frankfurt hinaus wirksam werden. Das ist sicher nicht schädlich für das Image Frankfurts. Weitere Sponsoren sind herzlich willkommen!
Bei der Vorstellung dabei waren (v.l.) Silas Matope (Kurator bei der National Gallery of Zimbabwe), Berit Mohr (Kulturwissenschaftlerin und Kostümbildnerin aus Frankfurt) und die Designerin Muthoni Kimani aus Kenia (derzeit Dozentin an der University of South Africa). Alle drei sehen große Potenziale für ihre Arbeit durch diese Lösung.
Die Webadresse ist:
weltkulturen-openlab.com. Einstieg auf der Homepage ist die Schaltfläche [Projekt wählen]. Dort finden sich beispielhaft Arbeiten der letzten Monate. Nach Wahl eines Themas wird eine Baumstruktur gezeigt.
Projekteinstieg ist ein Objekt der Sammlung (manchmal auch mehrere). Im dargestellten Baum sind die Entwicklungsschritte nach oben dokumentiert. Angemeldete Besucher können den Prozess mit eigenen Ideen anreichern. Durch diese Interaktion bekommt die Entwicklung eine besondere Dynamik. Themenfelder für neue Werke können bildende Kunst, Musik, Mode, Essen, … sein.
Nun viel Spaß beim Surfen und viele gute Anregungen für eigene Kreationen.
Was könnte sich z. B. aus einem meiner Lieblingsobjekte entwickeln?
Sweet Prickles im Kuhtelier
Man muss sie erlebt haben – fünf Frauen, die sich aus purer Leidenschaft am Gesang neben ihrem Engagement beim Gospel-Chor Voices Unlimited in Neu-Anspach als
A Cappella Gruppe formiert haben.
Sie singen nicht nur – sie präsentieren sich voller Phantasie und Charme – wobei man nicht immer erkennen kann, was Panne und was Absicht ist. Egal – es wirkt immer überzeugend komisch. Die fünf haben nicht eine Chefin, sondern wie sie meinen fünf – mit allen Konsequenzen.
Eine besondere Anerkennung gebührt Peter Mayer, der sie in sein Kuhtelier in Karben einlud und damit eine Alternative zum EM-Trubel schuf.
Bettina Imhof singt nicht nur, sondern malt seit Jahren in Acryl. Am 23. und 24.6.12 zeigt sie Anfängern und Fortgeschrittenen Tipps ihrer Kunst.
Und für den Kalender: vom 17. bis 19. August 2012 finden die 1. Karbener Kunsttage statt.
Für 2,- € geht es per Shuttle-Bus zu den Ateliers Karbener Künstler.
Klick auf Vorschaubild = großes Bild – Klick auf großes Bild = nächstes Bild
Afrikanische Kunst – was ist authentisch?
Das Weltkulturen Museum hat im vergangenen Jahr Künstler eingeladen, Objekte des Museums zu wählen und sie im Rahmen des Projekts »Objekt Atlas – Feldforschung im Museum« künstlerisch zu kommentieren. Die Ergebnisse wurden und werden in vielen Einzelveranstaltungen vorgestellt und dikutiert.
Unter dem Motto »Klischees und Kontexte« versuchten die Kustodin der Afrika-Abteilung Yvette Mutumba und die international anerkannte nigerianische Künstlerin Otobong Nkanga im Gespräch zu klären, wodurch afrikanische Kunst beeinflusst wird und was zeitgenössische afrikanische Kunst ausmacht. In diesem riesigen Kontinent mit seiner ethnischen, religiösen und historischen Vielfalt kann es naturgemäß keine klare Antwor geben. Beispielhafte Kunstwerke veranschaulichten Einflüsse und Wurzeln.
Die in englischer Sprache geführte Diskussion führte tief in Konzepte und Denkhaltungen afrikanischer Künstler. Ein wertvoller Abend – eine kleine Reise in einen für mich wenig bekannten Kontinent.
Klick auf Vorschaubild = großes Bild – Klick auf großes Bild = nächstes Bild
Luminale 2012 I
Alle zwei Jahre anlässlich der Messe »Light an Building« verbünden sich Künstler und Industrie. Sie zeigen, was mit moderner Lichttechnik und Kreativität geschaffen werden kann. Die Lichtobjekte sind in Frankfurt, Offenbach, Mainz, Darmstadt, Aschaffenburg und Wiesbaden zu sehen – allein in Frankfurt 113 – insgesamt 173. Hier Bilder des ersten Nachtspaziergangs:
Klick auf Vorschaubild = großes Bild – Klick auf großes Bild = nächstes Bild
Radierungen – Ausstellung auch zum Mitmachen!
Die Druckwerkstatt des Kunstvereins Bad Vilbel zeigt aktuell Grafiken der Hobby-KünstlerInnen in der Galerie Alte Mühle, Bad Vilbel. Es werden Arbeiten in verschiedenen Techniken und der Herstellungsprozess gezeigt. Während der Ausstellung sind KünstlerInnen anwesend, die Interessierten zeigen, wie man auch als Anfänger Ansehnliches schaffen kann.
Die Ausstellung ist vom 24.2. – 11.3.2012 zu sehen – Öffnungszeiten: Sa/So/Mi
16.00 – 19.00 Uhr und nach Vereinbarung. Finissage am Sonntag, 11. März 2012 um 17.00 Uhr mit literarischen Skizzen zum Thema von Achim July – Musik: Gisela Stein, Chanson und Gitarre.
Doppelklick auf Vorschaubild = großes Bild / Klick auf großes Bild = nächstes Bild
verborgene Schätze in Frankfurt – Depot Museum Weltkulturen
Das Museum der Weltkulturen verfügt aktuell über drei Villen am Museumsufer und kann dort nur einen Bruchteil der vorhandenen etwa 67.000 Exponate ausstellen. Vor allem Großobjekte haben keine Chance, dort gezeigt zu werden. Ob der prämierte Siegerentwurf eines unterirdischen Neubaus hinter den Villen eine Realisierungschance bekommt, steht wieder einmal in den Sternen. Es drohen Wutbürger und Geldnot der Stadt.
Für wenige Neugierige, die auf den Neubau nicht warten wollen, gibt es eine Möglichkeit: im Außenlager des Museums an der Borsigallee werden regelmäßig Führungen für kleine Gruppen angeboten. An einer haben wir teilgenommen und erhielten wunderbare Einblicke in inzwischen vergangene Kulturen Südostasiens, vermittelt von der Kustorin der Abteilung, Vanessa von Gliszczynski. Die Bilderläuterungen sind überwiegend von ihr.
Doppelklick auf Vorschaubild = großes Bild. Klick auf großes Bild = nächstes Bild
Kunst im öffentlichen Raum – Bad Vilbel
Vielen Vilbelern sind sicher die schön gestalteten Trafohäuschen der Stadtwerke aufgefallen (am Südbahnhof, beim Ritterweiher – und weniger bekannt am Lohgerberbrunnen). Aber wer sind die Macher? An den letzten Wochenenden präsentierten sie einige ihrer Projekte in der Galerie Alte Mühle in Bad Vilbel: Ingrid Stohkark und Nicole Sofie Wächtler. Beide haben sich 2009 getroffen, um zum Tag des Friedhofs zwei Särge zu gestalten. 2010 vepflanzten sie ein Weizenfeld in den Kurpark. Für 2012 planen sie, die Frankfurter Börse künstlerisch aufzuwerten. (mit Doppelklick Bild vergrößern – danach mit Klick auf Bild = nächstes Bild)