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Weltkulturen-Museum – Welten bewegend

Seit es Menschen gibt, sind sie auf Wanderschaft, aus wirtschaftlichen Gründen oder auf der Flucht, manchmal aus Interesse an anderen Ländern. Immer gibt es dabei Kontakte unterschiedlicher Kulturen, die manchmal harmonisch, häufig jedoch konfliktreich ablaufen. In der Regel ergab sich aus diesen Berührungen Neues, häufig Besseres.

In der Ausstellung »Welten bewegend – Migration macht Geschichte« werden Prozesse kulturellen Aufeinandertreffens gezeigt – weltweit – historisch bzw. aktuell.

Künstler haben gemeinsam mit den Kustoden für diese Ausstellung Exponate aus dem riesigen Schatz des Weltkulturen Museums gewählt und durch eigene Werke ergänzt. Zu sehen sind viele Erscheinungsformen kultureller Begegnungen.

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Main-Triangel – Kunst in der OFD

Auf der Sachsenhäuser Mainseite, gegenüber der EZB, fällt ein dreieckiges Gebäude auf – das Main-Triangel. Es wurde vom Architekten Fritz Novotny entworfen und 2008 als Bürogebäude fertiggestellt. Von außen wirkt es mit seinem an ein Schiff erinnernden Bug etwas abweisend. Der Innenraum ist jedoch ständig öffentlich zugänglich und präsentiert sich mit spannenden Blickachsen. Eine wahre Fundgrube für Fotografen.

Neben vielen anderen Firmen hat die Oberfinanzdirektion (OFD) Frankfurt hier ihren Sitz. Auch wenn man mit Finanzbehörden eher negative Gefühle verbindet, lohnt sich ein Besuch: die OFD organisiert regelmäßig Kunstausstellungen. In der Reihe »gemischtes Doppel« werden Künstlerpaare präsentiert, deren Werke Ähnlichkeiten und interessante Unterschiede zeigen.

Aktuell zu sehen sind Bettina Sellmann und René Luckhardt mit ihrerAusstellung »glam magic manufactorAy«. Bettina Sellmanns Bilder zeigen »glam magic« während René Luckhardt »manufactorAy« repräsentiert. In diesen bezieht er sich u. a. auf Bilder des Fotografen Man Ray, die er analysiert und daraus eigenständige Werke schafft. Bettina Sellmann zeigt magische, glamouröse Bilder, die u. a. von Mangas beeinflusst sind.

 

Europa mal anders – im Museum für Kommunikation

Europa verbinden wir in der Regel mit Bürokratie, Politik, relativ offenen Grenzen, …. Der Fotograf Stefan Enders zeigt in seiner Ausstellung  Menschen in Europa »Weit weg von Brüssel« (noch bis 10.03.2019). Auf einer sieben-monatigen Reise entlang der Grenze der EU ist er 31.000 km gefahren und hat Menschen portraitiert und ihre Lebensumstände dokumentiert.  Die Menschen hat er ganz klassisch mit einer analogen Mittelformatkamera in schwarz/weiß fotografiert. Die Straßenszenen sind zwar farbig. Er hat aber nicht die »fotogenen« Motive seiner Reise aufgenommen sondern eher Alltägliches aber in spannenden Kompositionen.

Während seines Studiums der Malerei hat Stefan Enders sein Interesse an der Fotografie entdeckt. Neben freien Projekten arbeitet er u.a. für stern, Spiegel, Focus, Geo, Zeit, Merian. Derzeit lehrt er Fotografie an der Hochschule, Mainz, im Studiengang Kommunikationsdesign.

Am Dienstag, 29.01.2019, 19:00 Uhr wird er im Museum für Kommunikation über seine Reise berichten. Eintritt frei!

Museum Weltkulturen – älter werden international

Wir werden täglich älter – und das schon, zunächst unmerklich, bereits in jungen Jahren.

Unter dem Titel »Grey is the new Pink« beleuchtet das Museum das spannende Thema Altern aus verschiedenen Blickwinkeln und bezieht dabei internationale Kulturen ein. Zum Teil durch Exponate aus dem Bestand des Museums aber vor allem durch Fotos bzw. Bilder internationaler Künstler, Erfahrungsberichte aus aller Welt und Ergebnisse aus Arbeitsgruppen von Senioren und Schülern.

Empfehlenswert ist ein Besuch mit Führung siehe Website. Es lohnt sich, genügend Zeit einzuplanen. Die Ausstellung geht bis 1.9.2019.

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Schlagend von der Baumrinde zum Stoff – And the beat goes on …

Gewebte Stoffe gibt es weltweit schon sehr lange. Daneben entwickelte sich in Ozeanien, Indonesien, Afrika und dem Amazonasgebiet eine kaum bekannte Kulturtechnik: Stoffgewinnung aus Rindenbast, vor allem vom Maulbeerbaum und Brotfruchtbaum.

Die aktuelle Ausstellung des Weltkulturen Museums zeigt die fast vergessene Technik und vor allem wunderbare Ergebnisse.

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Aktuelle afrikanische Kunst – Tradition + Gegenwart

El Hadji Sy im Weltkulturen Museum

Seit über 40 Jahren sammelt das Weltkulturen Museum (MWK) zeitgenössische afrikanische Kunst und damit lange vor anderen Einrichtungen in Deutschland. 1985 hat der senegalesische Künstler El Hadji Sy aktuelle afrikanische Kunst für das MWK zusammen gestellt.

07 Versammlung mit vier HockernIn der Ausstellung »Painting, Performance, Politics« werden Bilder aus dieser Sammlung und neu geschaffene Werke gezeigt. Sie stehen häufig in Verbindung mit ethnologischen Objekten aus den Beständen des Museums und der politischen Situation seines Landes. Die Ausstellung ist bis 18.10.2015 zu sehen.
Das Begleitprogramm bietet u. a. auch Möglichkeiten, vom Künstler und den Kuratoren Informationen und Antworten aus erster Hand zu erhalten.

Warum und wozu? Sammlung des Weltkulturen Museums

Seit Gründung des Museums 1904 wurden 67.000 völkerkundliche Gegenstände und 120.000 Fotografien und Filme gesammelt. Die letzte große Sammelexpedition brachte 1961 4.000 Exponate aus Neu Guinea ins Museum.

Waffensammlung im original Lager-System

Nur ein sehr geringer Teil kann gezeigt werden. Der Rest schlummert in gewaltigen Archiven.

Was waren die Motive der sammelnden Forscher? Sicher Interesse an fremden Kulturen. Welche Rolle spielten wirtschaftliche Überlegungen? Welche Rolle spielte die damals angenommene Überlegenheit der Weißen?

Die neue Ausstellung Ware & Wissen sucht Antworten auf diese und viele weitere Fragen. Die Besucher sind eingeladen, sich aktiv und offen mit ihnen auseinander zu setzen.

Künstler u. a. aus Mexiko, Neuseeland, Nigeria, Taiwan, England haben während ihres Aufenthalts in Frankfurt daraus auf der Grundlage ihrer ganz persönlichen kulturellen Erfahrungen Themen aufgegriffen und neue Produkte geschaffen

Das Weltkulturen Museum ist mit diesem Ansatz der Selbstreflektion federführend in der deutschen Museumslandschaft und wurde deshalb u. a. auch von der Kulturstiftung des Bundes deutlich gefördert.

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… die Welt inspiriert – Museum für Weltkulturen

Im eigenen Saft schmoren oder sich von ungewohnten, fremden Dingen und Gebräuchen anregen lassen?

Vor drei Jahren saßen Dr. Clémentine Deliss (Direktorin des Museums) und Dr. Hans-Ulrich von Freyberg (Vorstand der cocomore) – vermutlich bei einem Glas guten Weins – zusammen und haben überlegt, wie man die Fülle des »Museums Weltkulturen« in Frankfurt (ca. 70.000 Exponate und 120.000 Fotos 2 Dr. Hans-Ulrich von Freybergund Filme) öffe1 Dr. Clémentine Delissntlich verfügbar machen kann. Nicht vordergründig, um die Stücke zu zeigen, sondern um kreative Prozesse anzustoßen und sichtbar zu machen.

Das Museum hat in den letzten Jahren begonnen, Künstler und kreative Handwerker aus aller Welt nach Frankfurt einzuladen, um im Weltkulturen-Laboratorium Ideen zu entwickeln. Das Museum soll nicht nur ein Ort des Konsums, des sich Freuens an interessanten Gegenständen sein, sondern anregen, das versteckte Potenzial der Dinge für Neues zu nutzen.

Nun ist es soweit: über das Internet können Kreative (jeder kann kreativ sein!) Projekte vorantreiben – auch begleitet von anderen Menschen – und das weltweit. Bemerkenswert, aber nicht ungewöhnlich für Frankfurt ist es, dass die Lösung durch privates Sponsoring zustande kam. Cocomore hat eine sechsstellige Summe investiert, um diese bisher einmalige Lösung für das MWK zu schaffen. Trotz der sehr geringen Ausstellungsfläche kann die gewaltige Sammlung über Frankfurt hinaus wirksam werden. Das ist sicher nicht schädlich für das Image Frankfurts. Weitere Sponsoren sind herzlich willkommen!

Bei der Vorstellung dabei waren (v.l.) Silas Matope (Kurator bei der National Gallery of Zimbabwe), 3 Silas Matope_Berit Mohr_Muthoni KimaniBerit Mohr  (Kulturwissenschaftlerin und Kostümbildnerin aus Frankfurt) und die Designerin Muthoni Kimani aus Kenia (derzeit Dozentin an der University of South Africa). Alle drei sehen große Potenziale für ihre Arbeit durch diese Lösung.

Die Webadresse ist:
weltkulturen-openlab.com. Einstieg auf der Homepage ist die Schaltfläche [Projekt wählen]. Dort finden sich beispielhaft Arbeiten der letzten Monate. Nach Wahl eines Themas wird eine Baumstruktur gezeigt.

4 World in a spoonProjekteinstieg ist ein Objekt der Sammlung (manchmal auch mehrere). Im dargestellten Baum sind die Entwicklungsschritte nach oben dokumentiert. Angemeldete Besucher können den Prozess mit eigenen Ideen anreichern. Durch diese Interaktion bekommt die Entwicklung eine besondere Dynamik. Themenfelder für neue Werke können bildende Kunst, Musik, Mode, Essen, … sein.

Nun viel Spaß beim Surfen und viele gute Anregungen für eigene Kreationen.
Was könnte sich z. B. aus einem meiner Lieblingsobjekte entwickeln?

A 55534
Behälter der Shipibo-Kultur (Peru)

Offenbacher Landstraße – Armaturenfabrik

Seit 30 Jahren fahre ich durch die Offenbacher Landstraße. Aus dem Augenwinkel habe ich zwar immer kleine Schönheiten gesehen. Michael Schmidt (einer der besten Texter Deutschlands) hat mich auf ein, an dieser Stelle überraschendes Gebäude hingewiesen. Das »Palais« diente zuletzt als Bürogebäude der Fischer & Kastner Armaturenfabrik.

Wer weiß wer dieses Gebäude, wann und warum, gebaut hat?  Bitte melden (info@kpknorr.de)

Nun wird umgebaut. Es entstehen Wohnungen zwischen Offenbacher Landstraße und den Bahngleisen. Teilweise im alten Baubestand – aber auch neu konzipierte Loftwohnungen in den dahinter liegenden Fabrikgebäuden. Alles ist im Umbruch. Die ideale Gelegenheit, den morbiten Charme einer verlassenen Fabrik fotografisch einzufangen.