… zumindest für alle, die offen für unkonventionelle Inszenierungen sind. Wer bei Willy Praml klassische Stücke in klassischer Form erwartet, wird sicher enttäuscht sein. Aber diese Zuschauer sind auch nicht seine Zielgruppe. Er macht Theater ohne großen Aufwand: irgendein Raum (wenn er nicht geheitzt ist, gibt es eben Decken für die Zuschauer), minimalistisches Bühnenbild, kaum Technik. Die wenigen Requisiten werden multifunktional eingesetzt. So muss z. B. ein Einkaufswagen in »Reineke Fuchs« als Bärenfalle, Sitzgelegenheit, … herhalten. Finanziell immer am Anschlag, da freie Theater überwiegend von Eintrittsgeldern und Spenden leben und kaum mit Steuergeldern rechnen können, besteht der Zwang, mit geringstmöglichem Aufwand zu arbeiten – und reich wird man dabei sicher auch nicht. Dies schafft nur ein »Verrückter«, der von innerem Feuer angetrieben wird. Die Binding Kulturstiftung hat Willy Praml für sein bisheriges Lebenswerk mit dem Binding Kulturpreis 2011 ausgezeichnet. Die Feier wurde musikalisch untermalt von der Gruppe Mi Loco Tango mit Stücken von Astor Piazzolla (mit Sohn Gregor am Kontrabass). In seiner Laudatio hat Prof. Dr. phil. Wolfgang Schneider (Uni Hildesheim) auch sehr private Seiten von Willy Praml angesprochen.
Willy Praml ist Theater (für jedermann?)
Schreibe eine Antwort